Die erste Reihe, jene der Regierungsmitglieder, weiß seit Dienstag, wer das Vertrauen des neuen Kanzlers genießt – und wer eben nicht. Durch den größeren Regierungsumbau kommt aber auch in der zweiten Reihe, jener der Kabinette, einiges in Bewegung. Wichtige Positionen werden neu besetzt, nicht alle bisherigen Mitarbeiter werden auch weiter beschäftigt.

So gibt es im Team des neuen Regierungschefs Christian Kern keinen Platz mehr für die bisherige Kabinettschefin von Werner Faymann, Susanne Metzger. Diese strategisch wichtige Funktion übernimmt nun Maria Maltschnig, die schon bei der ÖBB Kerns Vorstandsassistentin war.

Faymann-Berater

Als wirtschafts- und finanzpolitischer Berater des neuen Kanzlers fungiert Christopher Berka, ein von der Notenbank ausgeliehener Mitarbeiter, der diese Funktion schon unter Werner Faymann innehatte. Die Presseagenden im Kanzleramt teilen sich Jürgen Schwarz (er war bisher stellvertretender Kabinettschef im Kanzleramt) und Susannika Glötzl. Sie war stellvertretende Kabinettschefin von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die im Kern-Team durch Sonja Hammerschmid ersetzt wurde.

Faymanns außenpolitischer Sprecher Raphael Sternfeld wechselt in das Kabinett von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, wo er dieselbe Funktion übernehmen wird. Als außenpolitischer Berater Kerns wird Bernd Wrabetz fungieren. Der Bruder des ORF-Generaldirektors war schon im Kabinett von Alfred Gusenbauer und zuletzt Botschafter in Neu-Delhi. Als Berater für Verkehrs- und Umweltthemen im Kanzlerkabinett wird künftig Michael Schmid fungieren. Er war bisher Büroleiter von Staatssekretärin Sonja Steßl, die ihren Platz für das erste Regierungsmitglied mit Migrationshintergrund, Muna Duzdar, räumen musste.

Abwarten

Bei anderen Kabinettsmitarbeitern war vorerst unklar, ob sie von den neuen Regierungsmitgliedern weiterbeschäftigt werden. Hammerschmid, Duzdar, Infrastrukturminister Jörg Leichtfried und Kulturminister Thomas Drozda wurden schließlich erst am Mittwoch angelobt. In den kommenden Tagen soll sich die Zusammensetzung ihrer Teams klären. (go, 19.5.2016)