Wird gegen Finnland einiges zu tun haben, ...

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... Dänemarks Keeper Sebastian Dahm, der auch bei den Graz 99ers vor dem Tor steht.

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Moskau – Die Politik um Präsident Wladimir Putin duldet kein Versagen, die Millionen Eishockeyfans des Riesenreichs erwarten einen klaren Sieg, und die Spieler kennen den Gegner kaum: In Russland besteht vor dem WM-Viertelfinale am Donnerstag (19.15 Uhr, Sport 1) gegen Deutschland kein Zweifel, wer im Moskauer Eispalast weiterkommen wird.

Mag sein, das ist die Chance der Deutschen, die bis dato eine glänzende WM gespielt haben. Rekordweltmeister Russland nimmt das "Glückslos" Deutschland nicht zu hundert Prozent ernst. "Ich kann nichts über sie sagen", gab Stürmerstar Artemi Panarin nach dem überzeugenden 4:1 zum Vorrundenabschluss gegen Schweden unumwunden zu.

Gewarnt

Damit steht er nicht alleine da. Altstar Pawel Dazjuk hat das Team von Coach Marco Sturm bislang nur in der Tabelle verfolgt: "Ich habe nicht gesehen, wie sie spielen. Aber von den Ergebnissen her kann das nicht so schlecht sein." Torhüter Sergej Bobrowski konnte zumindest den deutschen NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff beim Namen nennen.

Russlands Trainer Oleg Snarok dürfte hingegen bestens Bescheid wissen über den Gegner. Der 53-Jährige spielte früher in Landsberg, Freiburg sowie Heilbronn, besitzt auch den deutschen Pass. Snarok warnt sein Starensemble um Alexander Owetschkin vor Überheblichkeit: "Deutschland ist eine gute Mannschaft. Sie sind psychisch sehr gut vorbereitet und spielen mit viel Druck."

Nichts weniger als Gold

Mit Druck leben die Russen aber seit dem ersten Bully, denn bei der Heim-WM zählt nur Gold. Die Schmach von Olympia 2014 in Sotschi, als die Sbornaja bereits im Viertelfinale scheiterte, soll getilgt werden. "Wir dürfen nicht versagen", fordert Sportminister Witali Mutko. Nach Dopingvorwürfen in der jüngsten Vergangenheit, die auch das Frauen-Eishockeyteam in Sotschi betreffen, hofft der in Verruf gekommene russische Sport, auf dem Eis von den Negativschlagzeilen abzulenken. "Ich bin mir sicher", sagt Mutko, "dass die Mannschaft uns erfreuen wird."

In der Vorrunde überzeugte der 27-malige Champ. Nach holprigem Start (0:3 gegen Tschechien) kam die "rote Maschine" immer besser ins Rollen.

Finnland, das seit 2011 auf einen WM-Titel wartet, trifft auf das Überraschungsei Dänemark. Die Finnen haben die sieben Gruppenspiele als einziges Team ohne Niederlage überstanden. Gerade im Nachwuchsbereich hat Finnland derzeit einen Lauf, die U18 und die U20 wurden bereits Weltmeister. Das Toptalent ist Patrik Laine, der als einer der Top-Draftpicks in der NHL gehandelt wird und schon sechs Tore geschossen hat. Österreichbezug Dänemark erreichte nach 2010 erst zum zweiten Mal überhaupt das Viertelfinale. Mit an Bord ist mit Graz-99ers-Keeper Sebastian Dahm auch ein Akteur aus der heimischen Erste Bank Eishockey Liga (EBEL). Dahm absolvierte bisher alle Spiele mit seinem 99ers-Helm, inklusive steirischem Panther- und Uhrturm-Aufdruck. (sid, red, 18.5.2016)

Eishockey-WM in Russland, Viertelfinale, Donnerstag

In Moskau:
Tschechien – USA (15.15 Uhr)
Russland – Deutschland (19.15)

In St. Petersburg:
Finnland – Dänemark (15.15)
Kanada – Schweden (19.15)