Stöger bleibt Sozialminister: Der Beharrliche

Der ewige Ablösekandidat bleibt wieder einmal im Amt: Auch der neue Kanzler Christian Kern setzt auf die Verlässlichkeit von Alois Stöger und belässt den 55-jährigen Oberösterreicher als Sozialminister im Amt. Stöger gilt als loyal, arbeitsam und bescheiden, er hält sich mit diesen Attributen bereits seit 2008 in der Bundesregierung.

Stöger ist erst vor vier Monaten vom abgetretenen Kanzler Werner Faymann als Nachfolger des glücklosen Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer ins Sozialministerium geschickt worden, zuvor war der Gewerkschafter bereits Gesundheits- und Infrastrukturminister. Gegen seine Versetzung nach Oberösterreich, wo er immer wieder als neuer SPÖ-Landeschef im Gespräch ist, hat er sich offenbar erfolgreich gewehrt. Mit dem Sozialministerium leitet Stöger, der für sein Streben nach Konsens bekannt ist, eines der Schlüsselressorts. (red)

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Doskozil bleibt Verteidigungsminister: Der Rechtsverbinder

Hans Peter Doskozil wurde erst im heurigen Jänner als neuer Verteidigungsminister angelobt, er hatte sich als burgenländischer Polizeichef zuvor bei der Bewältigung des Flüchtlingsandrangs bewährt. Doskozil hat gute Beziehungen zum burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl, dessen Bürochef er einst war.

Der Burgenländer hat in seinem Ressort die Zügel straff in die Hand genommen, rasch Reformen angeleiert und mehr Geld für das Bundesheer erstritten. An ihm werden seine Managementqualitäten und die Klarheit, mit der er Vorgaben macht, geschätzt.

Kritiker halten ihm vor, einen allzu rigiden Kurs in der Flüchtlingspolitik zu verfolgen. Jedenfalls kann Doskozil gut mit der ÖVP und hält der SPÖ im Augenblick den Rücken nach rechts frei. Dass er bleibt, ist auch das Zugeständnis an den Koalitionspartner, dass hier keine Kursänderung geplant ist. (red)

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Oberhauser bleibt Gesundheitsministerin: Die Frauenbeauftragte

Sabine Oberhauser bleibt nicht nur als Gesundheitsministerin im Amt, sie wird auch aufgewertet und übernimmt zusätzlich die Agenden des Frauenministeriums. Die Themen Einkommensschere und Gleichstellung sind der ausgebildeten Medizinerin nicht unbekannt, Oberhauser war vor ihrem Ministeramt nicht nur ÖGB-Vizechefin, sondern auch Frauenvorsitzende im Gewerkschaftsbund.

Der Regierung gehört die 52-jährige Wienerin seit Sommer 2014 an, davor saß sie seit 2006 im Nationalrat, wo sie Gesundheits- und Sozialsprecherin der SPÖ war.

Aufgefallen ist Oberhauser durch ihren offenen und selbstbewussten Umgang mit ihrer Krebserkrankung als Ministerin. Sie teilte die Erkrankung selbst via Facebook mit und hielt die Öffentlichkeit auch über dieses Medium auf dem Laufenden. Beim Ministerrat erschien sie mit rasiertem Kopf. Den Krebs hat sie überwunden. (red)

Maria Maltschnig folgt ihrem Boss und soll Kabinettschefin werden: Treue rote Revoluzzerin

Maria Maltschnig hält Christian Kern die Treue. Die 30-Jährige war Vorstandsassistentin bei der ÖBB, nun soll sie Kabinettschefin werden.

Die Pinzgauerin studierte in Wien Volkswirtschaft, engagierte sich beim VSStÖ, dessen Vorsitzende sie von 2008 bis 2009 war, und kündigte aus Wut über Gusenbauers Bildungspolitik ihre Parteimitgliedschaft.

Schon einmal arbeitete sie in einem Ministerium: Sie war Referentin von Andreas Schieder, damals Finanzstaatssekretär.

Als Mitglied der aufmüpfigen Sektion 8, deren Sprecherin ihre Schwester Eva ist, setzte sie ihre Kritik auch an Faymann fort. Bei dessen Amtsantritt übergab sie ihm einen Forderungskatalog. Mit ihrem aktuellen Chef scheint sie im Reinen zu sein. (mte)

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Max Lercher könnte Bundesgeschäftsführer in Wien werden: Steirischer SJler mit steiler Karriere

Wenn Max Lercher im Herbst 30 wird, kann er auf eine steile Karriere im SPÖ-Parteiapparat zurückblicken. Mit 19 trat der im steirischen Murau geborene Lercher in die Sozialistische Jugend (SJ) ein, deren Landeschef er von 2008 bis 2013 war. Wenig später begann er ein Studium der Politologie in Wien, das er nach sechs Jahren mit dem Bakkalaureat beendete. Mehr als das Studium beschäftigte ihn die Politik. Ab 2010 war er nicht nur SJ-Chef, sondern auch Landtagsmandatar. Das Liebkind des damaligen Parteichefs Franz Voves stimmte 2011 gegen den Klubzwang gegen das Bettelverbot. 2014 er wurde trotzdem Geschäftsführer der Landes-SP. Nun könnte er das für die Bundespartei werden. (cms)

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