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Auf diesem Bild aus dem Jahr 2006 gibt der Ex-Präsident von Serbien-Montenegro, Svetozar Marović, seine Stimme beim Unabhängigkeitsreferendum für Montenegro ab. Wegen Korruptionsvorwürfen soll Marović nun eine Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten bekommen.

AP

Podgorica – Der Ex-Präsident der früheren Staatenunion Serbien und Montenegro (2003 bis 2006) Svetozar Marović wurde am Dienstag aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Politiker, der im Dezember 2015 in Montenegro wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet worden war, soll nach einer Vereinbarung mit der Justiz eine Haftstrafe über drei Jahre und acht Monate bekommen. Im Gegenzug gab Marović laut montenegrinischen Medien zu, der Anführer einer kriminellen Organisation von etwa 30 Personen gewesen zu sein, die illegale Gewinne erzielte.

Druck wegen Nato-Beitritts

Marović nannte Konten, über die das Geld außer Landes gebracht wurde. Er muss zudem mitteilen, wo sich 15 Millionen Euro befinden, die aus dem Budget der Gemeinde Budva abgezweigt wurden. Der Druck, gegen Korruption vorzugehen, ist durch den anvisierten Nato-Beitritt gestiegen.

In Montenegro findet zurzeit eine Regierungsumbildung statt – der Opposition werden bis zu den Wahlen fünf Ministerposten zugestanden. Premier Milo Ðukanović wollte allerdings bei der Abstimmung am Montag nicht dabei sein, weil er beleidigt ist. Einige Politiker der Demokratischen Front haben ihm vergangenen Freitag im Parlament "Milo, du Dieb!" zugerufen. Daraufhin rief Ðukanović: "Bravo, ihr Idioten!" (awö, 18.5.2016)