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Die fleischlose Ernährungsweise ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, interpretiert das Meinungsforschungsinstitut GfK die Ergebnisse einer aktuellen Befragung.

Foto: AP Photo/Kelli Kennedy

Berlin – Vegetarische und vegane Lebensmittel erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Der "Veggie-Boom" setzte sich im ersten Quartal fort, wie eine Erhebung des Marktforschungsunternehmen GfK im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus" zeigte.

Demnach wurden zwischen Jänner und März 14,5 Prozent mehr fleischlose Lebensmittel gekauft als im Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben für fleischlose Lebensmittel stiegen 2015 auf 310 Millionen Euro und haben sich damit innerhalb weniger Jahre fast verdoppelt, so das Ergebnis der Untersuchung.

Der gesteigerte Absatz von vegetarischen und veganen Produkten sei auch auf Handelsmarken zurückzuführen, die günstiger sind als die klassischen Markenartikel und mittlerweile auf einen Marktanteil von fast einem Fünftel kommen, heißt es in dem Bericht.

Fleischlose Minderheiten

Laut GfK ist die fleischlose Bewegung nun in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Zudem reduzieren immer mehr Verbraucher, die prinzipiell nichts gegen Fleisch hätten, aus Tierschutz-, Umwelt- und Gesundheitsgründen ihren Fleischkonsum. Vor allem jüngere Konsumenten kaufen heute erheblich mehr Veggie-Produkte als noch vor einigen Jahren.

Nach Schätzung des Vegetarierbundes ist aber nur eine klare Minderheit der Deutschen bereit, völlig auf Fleisch zu verzichten. Demnach stufen sich etwas über zehn Prozent der Bevölkerung als Vegetarier (9,6 Prozent) oder Veganer (1,1 Prozent) ein. 2015 hatte allerdings auch die Fleischproduktion in Deutschland mit 8,22 Millionen Tonnen einen neuen Rekord erreicht. Grund war vor allem die starke Export-Nachfrage. (APA, dpa, red, 17.5.2016)