Bogota – Die kolumbianischen Farc-Rebellen haben zwischen 1975 und 2014 insgesamt 11.556 minderjährige Soldaten rekrutiert. Sie seien im Alter zwischen 15 und knapp 18 Jahren gewesen, teilte Generalstaatsanwalt Jorge Fernando Perdomo am Montag vor Journalisten mit. Wie viele Kindersoldaten die "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (Farc) derzeit haben, konnte er nicht sagen.

Vertreter der Farc und der Regierung hatten sich am Wochenende bei ihren Friedensverhandlungen in der kubanischen Hauptstadt Havanna darauf geeinigt, dass die Kindersoldaten die Rebellenlager nach und nach verlassen sollen. Begonnen werden sollte mit den unter 15-Jährigen. Zur Umsetzung der Vereinbarung soll binnen 14 Tagen ein detaillierter Plan ausgearbeitet werden. Um wie viele Betroffene es sich genau handelt, war zunächst nicht bekannt. Im Februar hatte die Farc angekündigt, keine unter 18-Jährigen mehr zu rekrutieren.

Gespräche seit 2012

Die Friedensgespräche in Havanna zwischen den Farc-Rebellen und der kolumbianischen Regierung dauern seit November 2012 an. Im September verkündeten beide Seiten einen Durchbruch bei den Verhandlungen, einige Punkte waren aber weiter offen.

Die Farc-Rebellen kämpfen seit einem halben Jahrhundert gegen den kolumbianischen Staat und Großgrundbesitzer. In dem blutigen Konflikt wurden mehr als 260.000 Menschen getötet und 6,6 Millionen weitere vertrieben. (APA, 17.5.2016)