Der alte und neue Meister.

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Auszeichnung für Torschützenkönig Soriano.

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Ehrung für Naby Keita als Spieler der Saison.

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Bier marsch!

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Wien – In wenigen Wochen heißt es rund um die Europameisterschaft in Frankreich "Immer wieder Österreich", in der heimischen Bundesliga heißt es "immer wieder Red Bull Salzburg". Die "Bullen" schafften in ihrer Ära mit dem Gewinn des Meistertitels 2015/16 ihren ersten Hattrick und holten bereits die siebente Meisterwürde in ihrer elfjährigen Geschichte.

Sechs Punkte hinter Klub-Punkterekord

Mit 74 Punkten übertrafen die Salzburger ihr Vorjahresergebnis um einen Zähler, blieben aber um sechs unter ihrem Klubrekord (80) aus der Saison 2013/14. Sechs ihrer bisher sieben Liga-Titel wurden unter ausländischen Trainern erkämpft. Der Spanier Oscar Garcia, im Herbst waren noch die Deutschen Peter Zeidler und kurzfristig Thomas Letsch am Ruder, folgte den Meistermachern Giovanni Trapattoni (Italien, 2007), den Niederländern Co Adriaanse (2009), Huub Stevens (2010) und Ricardo Moniz (2012) sowie dem Deutschen Roger Schmid (2014). 2015 durfte mit Adi Hütter auch ein Österreicher die "Bullen" zum Titel führen.

Unmittelbar hinter dem erfolgreichen Titelverteidiger reihte sich wie schon in den vergangenen drei Saisonen Rapid ein. Der Rückstand der Wiener, die in den jüngsten fünf Jahren viermal Zweite und einmal Dritte waren, betrug neun Zähler. Vor einem Jahr hatten sie mit 67 zwei Punkte mehr als diesmal erreicht und nur sechs Zähler Rückstand. Für Grün-Weiß war es wohl die Saison der verpassten Gelegenheit, nach 2008 erstmals wieder ganz oben zu stehen. Immerhin lagen sie von der ersten bis zur elften Runde durchgehend in Führung und waren auch nach der 25. Runde kurzfristig Spitze.

Auch der Lokalrivale patzte im Frühjahr gewaltig, nachdem er "Halbzeitmeister" gewesen war. Immerhin gelang der Austria der Sprung auf den dritten Platz, der zur fixen Teilnahme am Europacup berechtigt, nachdem sie in den Saisonen 2013/14 (Platz vier) und 2014/15 (sogar nur Siebenter) gescheitert war.

Punktlandung für Mattersburg

Was den Aufsteiger Mattersburg betrifft, so vermochte er nicht in die Fußstapfen der Admira, von Grödig und Altach zu treten, die nach ihren Aufstiegen jeweils den dritten Platz eroberten. Nach gutem Beginn fielen die Burgenländer immer weiter zurück und gerieten noch in Abstiegsgefahr, ehe sie mit schließlich vier Zählern plus auf den SV Grödig als Vorletzte den Klassenerhalt schafften.

Für die Grödiger ging hingegen das Abenteuer Bundesliga nach drei Saisonen wieder zu Ende. Nach ihrem tollen ersten Jahr fielen sie im Vorjahr schon auf den achten Rang zurück. Dass Aufsteiger nach einer starken ersten Saison Probleme bekommen, hatten auch schon andere Vereine wie diesmal Altach (Rang acht und mit 40 Punkten nur fünf vor Grödig) zu spüren bekommen.

So auch die Admira nach ihrem dritten Platz 2012, als die Südstädter in den drei folgenden Saisonen jeweils im Abstiegskampf involviert waren. Umso überraschender, dass die vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelten Niederösterreicher schließlich den vierten Platz erreichten und als Cupfinalist gegen Salzburg damit schon sicher international spielen dürfen.

Heimstarke Bullen

Die "Bullen" waren mit 45 Punkten in 18 Spielen die klar beste Heim-Elf vor Rapid (38), auswärts durfte sich die Austria mit 30 Zählern vor dem Meister (29) über Rang eins freuen. Im Jahr 2016 waren ebenfalls die Salzburger mit 37 Punkten aus 16 Spielen (11-4-1) voran. Die einzige Niederlage im Frühjahr kassierten sie mit dem 0:1 in Ried, anschließend blieben sie 14 Runden (10-4-0) ungeschlagen. Saisonübergreifend hatte Rapid mit 18 Spielen ohne Niederlage (13-5-0) die beste Bilanz, allerdings war diese mit dem 2:4 in Wien gegen Mattersburg in Runde sieben zu Ende gegangen.

Rund 17.200 Zuschauer pro Rapid-Spiel

Wie fast immer zogen die Grünen, die nach zwei Jahren Happel-Stadion wieder nach Hütteldorf in ihre neue Arena zurückkehren, am meisten. An die rund 310.000 Fans kamen zu den 18 Heimspielen, das sind im Schnitt fast 17.200. 32.200 gegen die Austria in Runde 13 waren das Spitzenergebnis, 12.300 in Runde 27 gegen die Admira das schlechteste. Beide Spiele (1:2 gegen die Veilchen, 0:4 gegen die Südstädter) endeten übrigens mit einer Niederlage.

Soriano Schützenkönig

Zum dritten Mal in Folge ging der Schützentitel an den Salzburger Jonatan Soriano, der sich allerdings nach jeweils 31 Treffern in den vorangegangen zwei Saisonen diesmal mit 21 Toren begnügen musste, mit 112 Treffern in 131 Spielen aber eine sensationelle Quote hat. Ihm am nächsten kam der Austrianer Alexander Gorgon (19). Dahinter reihten sich Olarenwaju Kayode (13/Austria) und Naby Keita (12/Salzburg) ein. (APA, 16.5.2016)