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Ein Punkt im Weser-Stadion hätte Eintracht Frankfurt (Marco Russ, rechts) zur Rettung gereicht, doch ein spätes Tor ließ Werder Bremen (Clemens Fritz) über den Klassenerhalt jubeln.

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Für die Bayern gab es den Meisterteller und die eine oder andere Bierdusche.

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Bremen/Woflsburg – Werder Bremen hat sich am Samstag in der letzten Runde der deutschen Bundesliga mit einem Sieg im Abstiegsendspiel gegen Eintracht Frankfurt den Klassenerhalt gesichert und die Hessen in die Relegation geschickt. Ein Tor von Papy Djilobodji in der 88. Minute besiegelte einen verdienten, aber hart erkämpften 1:0 (0:0)-Sieg gegen die Gäste, die sich nun in zwei Partien gegen den Zweitliga-Dritten 1. FC Nürnberg behaupten müssen.

Zweiter Absteiger neben Hannover 96 ist der VfB Stuttgart (Harnik ab 32., Klein auf der Bank), der nach einem 1:3 in Wolfsburg zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss.. Der erneut schwache VfB verlor beim VfL das sechste Spiel in Serie. Nur bei einem Sieg und Schützenhilfe der direkten Abstiegskonkurrenten Bremen und Frankfurt hätte noch der Sprung auf den Relegationsplatz gelingen können. Sowohl für Trainer Jürgen Kramny als auch für Manager Robin Dutt könnte es das letzte Spiel als Verantwortliche beim Traditionsklub gewesen sein.

In Bremen (Grillitsch und Junuzovic spielten durch) gab das unermüdliche Anrennen der Werderaner vor 42.100 Zuschauern letztlich den Ausschlag zu Gunsten der Norddeutschen. Eine Halbzeit lang stand die Deckung der Eintracht (Lindner auf der Bank) sehr sicher und geriet nur durch einen Freistoß von Zlatko Junuzovic (31.). In der Folgezeit allerdings konnten die Frankfurter diese konsante Abwehrarbeit nicht mehr fehlerfrei durchhalten.

Die Mannschaft von Eintracht-Trainer Niko Kovac hingegen stand bei ihren wenigen Gegenangriffen gleich zweimal dicht vor dem Führungstreffer. Werder-Torhüter Felix Wiedwald war bei einem Kopfball von Änis Ben-Hatita (2.) und einem Distanzschuss von Makoto Hasebe (20.) gefordert. Nach diesen beiden Szenen riss es Werder-Coach Viktor Skripnik förmlich von der Trainerbank, mit wütenden Handbewegungen mahnte er mehr Konzentration bei seinem Team an.

Erwartungsgemäß verzichtete Kovac zunächst auf den Einsatz von Alex Meier. Der Torjäger hatte zehn Wochen lang wegen einer Knieverletzung pausieren müssen. Auch Innenverteiger Carlos Zambrano nahm zu Beginn auf der Auswechselbank Platz. Bei den Bremern ersetzte Nachwuchsspieler Maximilian Eggestein den gelbgesperrten Fin Bartels.

Nach dem Seitenwechsel verstärkte sich der Druck der Grün-Weißen. Frankfurt kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Doch war das Skripnik noch nicht genug. Nach exakt einer Stunde ersetzte der Ukrainer Eggestein durch Torjäger Anthony Ujah, der Routinier Claudio Pizarro in der Sturmspitze unterstützen sollte.

Schon drei Minuten später war Ujah an einer guten Angriffsaktion beteiligt, die Junuzovic allerdings überhastet abschloss. In der 68. Minute antwortete Kovac seinem Kollegen und schickte Zambrano für Ben-Hatira auf das Spielfeld. Sechs Minuten später hielt Lukas Hradecky gegen Ujah. Djilobodjis Treffer erlöste aber schließlich den Werder-Anhang.

Mainz 05 (Kapitän Baumgartlinger, Onisiwo spielten durch) reichte ein 0:0 gegen Hertha BSC, um erstmals den direkten Einzug in die Gruppenphase der Europa League zu schaffen. 2012 und 2014 war man jeweils in den Qualifikationsspielen zum Europacup gescheitert.

Die Hertha, die lange auf Champions-League-Kurs lag, rutschte auf Rang sieben ab und muss nun den Umweg über die Qualifikation zur Europa League (ab 28. Juli) gehen.

Meister Bayern München (Alaba spielte durch) verabschiedete Trainer Pep Guardiola mit einem lockeren 3:1 (2:0) gegen Hannover würdig, ehe Kapitän Philipp Lahm die Schale in Empfang nahm. Den vierten Titel in Serie hatte der deutsche Rekordchampion bereits in der Vorwoche perfekt gemacht. Robert Lewandowski, der sein30. Saisontor erzielte (12.), wurde zum zweiten Mal nach 2014 Torschützenkönig. Mario Götze, der die Bayern im Sommer verlassen dürfte, erzielte die weiteren Treffer für die Münchner (28., 54.).

Bei Schalkes wichtigem Sieg in Hoffenheim war Alessandro Schöpf am Tor zum Endstand beteiligt. Eine für Klaas-Jan Huntelaar gedachte Vorlage des Tirolers bugsierte Hoffenheims Fabian Schär ins eigene Netz (89.).

Der 1. FC Köln (Hosiner auf der Bank) beschloss die Saison als Neunter in der oberen Tabellenhälfte. Zum Abschluss gab es für das Team von Peter Stöger ein achtbares 2:2 in Dortmund. Der Hamburger SV schob sich dank zweier Tore von Michael Gregoritsch noch am FC Ingolstadt vorbei auf Rang zehn. Der Steirer traf in Augsburg erst per Freistoß (36.) und dann nach einem Corner aus kurzer Distanz (75.).

Ingolstadt (Suttner spielte durch, Hinterseer ab 62., Özcan auf der Bank) unterlag in Leverkusen 2:3. Ramazan Özcan kam im Gegensatz zu Markus Suttner und Lukas Hinterseer nicht zum Einsatz. Borussia Mönchengladbach (Hinteregger und Stranzl verletzt) machte Platz vier und damit die Champions-League-Qualifikation mit einem 2:0 in Darmstadt (Garics spielte durch) auch rechnerisch perfekt. (sid, red, 14.5. 2016)