In Westeuropa wächst Studien zufolge langsam die Zustimmung zur ärztlichen Sterbehilfe. "Die Akzeptanz nimmt zu", sagte der belgische Soziologie-Professor Joachim Cohen in Amsterdam auf der Weltkonferenz zur Sterbehilfe.

Gründe seien abnehmende Religiosität, Vertrauen in das Gesundheitssystem und eine allgemeine Toleranz für persönliche Freiheiten. In osteuropäischen Staaten wird Sterbehilfe dagegen vorwiegend negativ beurteilt; das ergeben Studien der vergangenen 20 Jahre.

Aktive Sterbehilfe ist bisher nur in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Kolumbien gesetzlich geregelt. In Kanada liegt dem Parlament ein Gesetzesvorschlag vor. In der Schweiz und einigen US-Bundesstaaten ist Hilfe zum Suizid erlaubt.

Legalisierung als Ziel

An der vom Weltverband der Sterbehilfe-Gesellschaften organisierten Konferenz nehmen Juristen, Aktivisten, Mediziner und Wissenschafter teil. Der Verband setzt sich für eine Legalisierung der Sterbehilfe ein.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte dagegen mit Hinweis auf die niederländische Praxis vor einer Liberalisierung. "In den Niederlanden ist bei der Sterbehilfe jedes Tabu gefallen", sagte der Vorstand Eugen Brysch. "Demenzkranke, psychisch Kranke, selbst Altersmüde erhalten Euthanasie." (APA,