Bernhard Auinger (42) übernimmt von Bürgermeister Heinz Schaden ab 2019 das Ruder der Stadt-SPÖ.

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Bürgermeister Heinz Schaden, Sozialstadträtin Anja Hagenauer, Klubchef Bernhard Auinger und Bezirksobmann Michael Wanner (von links) arbeiten in der bisherigen Konstellation bis zur Wahl in drei Jahren weiter.

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Salzburg – Die SPÖ Salzburg hat die Weichen für die Nachfolge von Bürgermeister Heinz Schaden nach der Legislaturperiode gestellt. Gewerkschafter Bernhard Auinger (42) wird Bürgermeisterkandidat der SPÖ für die Gemeinderatswahl 2019. Der bisherige Klubchef der Stadt-SPÖ und Betriebsrat der Porsche Holding wurde am Donnerstagabend von den Bezirksgremien einstimmig zum Nachfolger bestimmt.

Schaden wird bis zum Ende der Periode im Amt bleiben. "Ich werde durchdienen", sagte er bei der Nachfolgerpräsentation am Freitagvormittag. Nach dem Stadtrecht kann der Bürgermeister ohne eine Neuwahl erst im letzten Jahr mit einer Mehrheit im Gemeinderat ersetzt werden. Die anderen Parteien haben bereits signalisiert, Auinger diesen Startvorteil für die Wahl 2019 nicht zu gewähren. "Wenn der Gemeinderat zustimmt, würde ich früher gehen", sagt Schaden, "das wird aber nicht der Fall sein."

Potenzielle Thronfolger beteuern Einigkeit

Zuletzt galten neben Auinger auch Sozialstadträtin Anja Hagenauer und Stadtparteiobmann Michael Wanner als potenzielle Thronfolger von Schaden. Einen Machtkampf um die Nachfolge habe es aber nicht gegeben, versicherten Hagenauer und Wanner. "Zwischen uns passt kein Blatt Papier", sagte Wanner. Und auch Vizebürgermeisterin Hagenauer betonte, die Zusammenarbeit in dem Dreierteam sei seit Jahren freundschaftlich, kollegial und auf Augenhöhe.

Die Entscheidung, dass Auinger das Ruder der Stadt-SPÖ übernehmen soll, sei vor drei Wochen bei einem Abendessen gefallen. Warum gerade jetzt der Nachfolger präsentiert wurde? "Man soll irgendwann die Gerüchtebörse zusperren und klare Verhältnisse schaffen", sagte Wanner. Schaden bekräftigte: Auinger bringe alles mit, was man in der Politik brauche. Er sei geradlinig, belastbar, jung und integer.

In der Zusammensetzung des Teams werde sich auch nichts ändern. "Bis zur Wahl werden wir so weiterarbeiten wie bisher", sagte Auinger. Hagenauer wird Sozialstadträtin bleiben und 2019 auf dem zweiten Listenplatz in die Wahl gehen. Auinger bleibt bis zur Wahl Klubobmann und Wanner Stadtparteichef.

Grüne: "Verbindungsmann" zu ÖVP und FPÖ

Mit Auinger als Bürgermeisterkandidat sei die Änderung der Politik der SPÖ, die sich schon abgezeichnet habe, nun vollzogen, sagte Bürgerlisten-Klubobmann Helmut Hüttinger. Auinger sei der "Verbindungsmann" für eine Annäherung an die ÖVP und eine Öffnung gegenüber der FPÖ. "Schaden hatte da mehr Distanz – das ändert sich." Bei den Stadt-Grünen werden personelle Entscheidungen erst im Jahr vor der Wahl getroffen. Fix ist, dass es nach Johann Padutsch einen neuen Spitzenkandidaten geben wird.

Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) wundert sich über den Zeitpunkt der Kronprinzenkür. Die ÖVP habe mit Auinger immer sehr gut zusammengearbeitet, daran werde sich auch nichts ändern. Dass die Bürgerliste Auinger nun in ein bestimmtes politisches Eck stelle, sieht Preuner nicht ein. "Das hat nichts mit Parteien zu tun. Die inhaltliche Arbeit hat in letzter Zeit mit der SPÖ gut funktioniert." In der ÖVP seien personelle Weichen kein Thema, es werde zunächst alles der Landtagswahl 2018 untergeordnet. Nur so viel: "Ich fühle mich wohl in der Funktion und Rolle", sagt Preuner, aber das müssen die Gremien entscheiden.

FPÖ sieht Annäherung

Auch FPÖ-Klubobmann Andreas Reindl zeigt sich überrascht von der Bekanntgabe drei Jahre vor der Wahl. Die Entscheidung sei aber absehbar gewesen. "Mit Auinger wird es eher möglich sein zusammenzuarbeiten. Schaden war schon so festgefahren", sagte Reindl. Die Freiheitlichen hätte mit Auinger eine gute Gesprächsbasis, er sei kein linker Hardliner, insofern werde das eine oder andere möglich sein. "Die SPÖ hat sich etwa beim Bettelverbot sehr weit in unsere Richtung bewegt", sagte Reindl. (Stefanie Ruep, 13.5.2016)