Moroni – Aus der Präsidentschaftswahl auf den Komoren ist der ehemalige Putschist Azali Assoumani als Sieger hervorgegangen. Das gab die Wahlkommission am Donnerstag in einem vorläufigen Ergebnis bekannt.

Die zweite Runde der Wahl im April war auf der Insel Anjouan von Gewalt und Zwischenfällen in einigen Wahllokalen überschattet worden. Das Verfassungsgericht hatte daraufhin eine Wiederholung der Wahl in 13 Wahllokalen angeordnet.

Dabei kam Assoumani am Mittwoch auf 2.271 Stimmen. Auf seinen Rivalen, den scheidenden Präsidenten Mohamed Ali Soilihi, entfielen 1.308 Stimmen. Damit konnte Assoumani seinen knappen Vorsprung gegenüber Soilihi ausbauen. Das amtliche Endergebnis soll in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden.

Amtseinführung Ende Mai

Die Amtseinführung des neuen Präsidenten ist für den 26. Mai vorgesehen. Der Oberst Assoumani war bereits zwischen 1999 und 2006 Staatschef des föderalen Inselstaats im Indischen Ozean östlich von Afrika.

Die Lage auf den Komoren mit geschätzten 620.000 Einwohnern ist seit der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich 1975 von Instabilität und wirtschaftlichem Niedergang geprägt. Mehr als 20 Putschversuche wurden gezählt, vier von ihnen führten zum Sturz der Regierung. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung der zwischen Mosambik und Madagaskar gelegenen Inselkette lebt in Armut; viele Menschen haben nicht genug zu essen und können weder lesen noch schreiben. (APA, 12.5.2016)