Der Gründer der Digitalwährung Liberty Reserve, Arthur Budovsky, ist von einem Gericht in New York wegen Geldwäsche zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht verhängte gegen den 42-Jährigen am Freitag außerdem eine Geldstrafe von 500.000 Dollar (440.000 Euro). Das "Imperium" der Parallelwährung LR habe dazu gedient, "Verbrechern auf der ganzen Welt die Geldwäsche zu erleichtern", sagte Staatsanwalt Preet Bharara.

Geldwäsche

Budovsky hatte sich vor der Prozesseröffnung im Jänner schuldig bekannt, ebenso wie seine Mitangeklagten Maxim Chukharev und Mark Marmilev, die zu drei und fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Das New Yorker Urteil zeige, "dass Geldwäsche über den Weg künstlicher Währungen dennoch Geldwäsche ist – und ein Online-Verbrechen ein Verbrechen", erklärte ein Vertreter der Anklagebehörde.

Die Digitalwährung Liberty Reserve (LR) wurde seit 2005 genutzt, unter anderem von Kreditkarten- und Investmentbetrügern sowie von Drogendealern. Das System wurde von Costa Rica aus betrieben, bis es 2013 von den Behörden in einer international koordinierten Aktion stillgelegt wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es mehr als 5,5 Millionen Nutzerkonten, darunter nach Ermittlungen des US-Justizministeriums 600.000 in den USA.

Budovsky hatte die Staatsbürgerschaft Costa Ricas angenommen, vermutlich, um der US-Justiz zu entgehen. Er wurde jedoch im Mai 2013 in Spanien festgenommen. In der gesamten Betriebszeit wurden über die LR-Währung 78 Millionen Finanztransfers mit einem Gesamtvolumen von acht Milliarden Dollar abgewickelt. (APA, 7.5.2016)