Die beiden ersten Vertreter der neuen Geforce GTX 10XX-Generation lassen die Titan X hinter sich.

Foto: Nvidia
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Zwei Jahre nach Vorstellung der 9XX-Serie hat Chiphersteller Nvidia eine neue Generation seiner Mainstream-Grafikkarten vorgestellt. Den Anfang machen, wie üblich, der Klassenprimus und das "Performance Value"-Segment. Ersterer ist die Geforce GTX 1080 als Nachfolger der GTX 980, Zweiteres bedient die GTX 1070, die der GTX 970 folgt.

Dabei macht Nvidia den Schritt zu einem feineren Fertigungsprozess (16 nm FinFET) und einer neuen Architektur. Gemäß der Tradition, die Grundgestaltung der Karten nach bekannten Physikern zu benennen, folgt nun "Pascal" auf "Maxwell".

Wachablöse

Bei 180 Watt Leistungsaufnahme soll die GTX 1080 die Performance der teuren Highend-Karte Titan X ausstechen, die es auf rund 250 Watt bringt. Sie arbeitet mit 7,2 Milliarden Transistoren und 2.560 CUDA-Kernen, deren Rechentakt bei der während der Präsentation genutzten Karte unter Luftkühlung auf 2,1 GHz angehoben wurde. Der Basistakt liegt bei 1,6 GHz.

Ihre Rechenleistung wird mit 9 TFLOPs, also 9 Billionen Gleitkomma-Rechenoperationen pro Sekunde, angegeben. Auch die GTX 1070 soll die Titan X ausstechen und bringt es auf 6,5 TFLOPs.

GDDR5X statt HBM

Auf die Implementation von High Bandwidth Memory (HBM) hat Nvidia hingegen verzichtet. Das Spitzenmodell nutzt acht GB GDDR5X-Speicher, eine verbesserte Version des herkömmlichem GDDR5, auf den die GTX 1070 setzt – ebenfalls im Umfang von acht GB.

Bei Toms Hardware vermutet man, dass es in Zukunft wohl noch Karten auf "Pascal"-Basis mit HBM geben wird, es bis dahin aber noch etwas dauern dürfte. Konkurrent AMD nutzt den neuen Standard bereits auf seinen Karten der "R9 Fury"-Serie, die vergangenes Jahr vorgestellt wurden.

NVIDIA

VR-optimiert

Einen starken Fokus legt Nvidia auf das Thema Virtual Reality. Eine neue Technologie namens "Simultaneous Multi-Projection Pipeline" (SMPP) soll für mehr Performance auf Setups mit mehreren Bildschirmen sowie auf VR-Brillen sorgen.

Dazu wird die Berechnung so optimiert, dass nur noch Teile von Szenen gerendert werden, die auch tatsächlich auf dem jeweiligen Bildschirm oder Auge gesehen werden. Ein Prozess, der bisher die Verwendung von jeweils einem Grafikprozessor vorausgesetzt hat. Für VR-Systeme wurde zudem die Anpassung des Bildes an die Linsenkrümmung verbessert.

Marktstart in zwei Varianten

Die neuen Karten werden in den kommenden Wochen auf den Markt kommen. Den Anfang macht die GTX 1080, die ab 27. Mai verfügbar ist. Sie kostet in der herkömmlichen Ausführung 599 Dollar. Eine übertaktungsfreundlichere Variante kommt um 699 als "Founders Edition" in den Handel. Die GTX 1070 gibt ihr Debüt am 10. Juni, für 379 Dollar in der Standard-Ausführung und 449 Dollar in der Founders Edition.

Neben den beiden Grafikkarten hat Nvidia unte rdem Namen Ansel auch ein neues Tool zur Erstellung von Videos und Screenshots in Games gezeigt. Es handelt sich um ein 3D-Kamerasystem, das in Spiele integriert wird und Kontrolle über zahlreiche Einstellungen gibt. Damit wird es auch möglich sein, Screenshots mit der bis zu 32-fachen Auflösung des Bildschirms sowie 360-Grad-Aufnahmen zu erstellen.

Sieben Spiele unterstützen Ansel bereits bzw. in Zukunft: "No Man's Sky", "The Division", "Lawbreakers", "Paragon", "Unreal Tournament" und "The Witcher 3". Beispielaufnahmen können bereits mit Nvidias mobilem VR-Viewer angesehen werden. Wann Ansel verfügbar wird, ist noch nicht bekannt. (gpi, 07.05.2016)