Rio de Janeiro – Die Milliardenausgaben für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sollen auf den Verdacht möglicher Korruptionsgeschäfte untersucht werden. Die brasilianische Stadt richtete dazu am Dienstag (Ortszeit) eine Sonderkommission ein.

Allerdings wird sie angeführt von Atila Nunes, der wie der Bürgermeister von Rio, Eduardo Paes, der Partei der demokratischen Bewegung (PMDB) angehört. Deshalb wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Agencia Brasil Zweifel laut, ob die Kommission schonungslos die ganzen Auftragsvergaben analysieren wird.

Debatte nach Einsturz

Die Gesamtinvestitionen aus öffentlichen und privaten Geldern für die ersten Olympischen Spiele in Südamerika sollen sich auf 38,7 Milliarden Real (9,8 Mrd. Euro) belaufen. Damit werden nicht nur Sportstätten finanziert, sondern auch der Ausbau des Transportnetzes, des Flughafens und eine neue Metro-Linie. Für Debatten sorgte zuletzt der Einsturz eines erst vor drei Monaten eröffneten neuen Radwegs in Richtung des Olympiaparks in Barra. Ein Teilstück des Küsten-Radwegs wurde von einer Welle weggerissen, zwei Menschen starben.

Die Firma Concremat, die den Radweg gebaut hatte, gehöre der Familie des Tourismusbeauftragten von Rio de Janeiro, Antonio Pedro Viegas Figueira de Mello, berichtete die Zeitung "O Estado de S. Paulo". (APA/dpa, 4.5.2016)