Istanbul – Bei Angriffen der türkischen Streitkräfte auf Stellungen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien sind nach türkischen Angaben mehr als 60 IS-Kämpfer getötet worden. Die Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Montag, 34 IS-Kämpfer seien beim Beschuss durch türkische Artillerie und Raketen getötet worden. Die private Agentur DHA ergänzte, Kampfdrohnen hätten weitere 29 Kämpfer getötet.

Die Drohnen seien von der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik gestartet und hätten Waffendepots des IS in Syrien angegriffen, meldete DHA. Die USA greifen seit dem vergangenen Jahr mit Kampfdrohnen und Flugzeugen von Incirlik aus den IS in Syrien an.

Mutmaßliche IS-Anhänger hatten am Sonntag in der türkischen Großstadt Gaziantep in der Nähe der syrischen Grenze bei einem Bombenanschlag zwei Polizisten getötet. Zudem greift der IS seit Jänner die türkische Grenzstadt Kilis immer wieder mit Raketen an; dabei sind bisher fast 50 Menschen getötet worden.

Luftangriffe auf Aleppo

Auch in der schwer umkämpften syrischen Stadt Aleppo hat es am Montag wieder Luftangriffe gegeben. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurden mehrere von Rebellen kontrollierte Stadtteile getroffen, darunter das bevölkerungsreiche Viertel Bustan al-Qasr. Unklar war zunächst, ob die Angriffe von syrischen oder von russischen Kampfjets geflogen wurden.

Bei Angriffen von Rebellen auf von der Regierung kontrollierte Viertel wurden am Sonntagabend drei Zivilisten getötet, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Angaben der Beobachtungsstelle stammen von einem Netz von Informanten in Syrien und können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Ungeachtet einer zwischen Regierung und zahlreichen Rebellengruppen vereinbarten Waffenruhe für Syrien waren die Kämpfe in Aleppo vor rund einer Woche wieder aufgeflammt. Mehr als 250 Menschen wurden seitdem getötet. Eine neue Waffenruhe, ein so bezeichnetes "Regime der Stille" der vergangen Tage galt für Teile Syriens, nicht aber für Aleppo. (APA/AFP, 2. Mai 2016)