Rettungskräfte am Unglücksort.

Foto: APA/AFP/NTB Scanpix/RUNE NIELSEN

Oslo – Bei einem Hubschrauberabsturz vor der norwegischen Küste sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Bisher seien elf Tote gefunden worden, berichteten die Rettungskräfte am Freitag. "Wir gehen davon aus, dass alle 13 tot sind", sagte der Leiter des Rettungszentrums in Sola, Börge Galta. Die Suche nach Überlebenden wurde am Abend eingestellt.

Arbeiter einer Ölplattform

Der Hubschrauber war auf dem Weg von einer Ölplattform zum Flughafen der westlichen Hafenstadt Bergen und stürzte aus noch unbekannten Gründen ab. Unter den 13 Menschen an Bord waren Arbeiter der Ölplattform Gullfaks B und zwei Besatzungsmitglieder. Bei den Insassen handelte es sich laut Andersen um elf Norweger, einen Briten und einen Italiener.

Der Helikopter stürzte in der Nähe einer kleinen Insel ab, Wrackteile waren sowohl an Land als auch im Wasser verstreut. Ein Teil des Wracks lag fünf bis sieben Meter tief unter Wasser, etwa 20 Meter von der Küste entfernt, wie die Rettungskräfte mitteilten.

Die Gründe für das Hubschrauber-Unglück waren zunächst unklar. Da die Wetterbedingungen relativ gut waren, wurde ein technisches Problem vermutet. Die norwegische Behörde für zivile Luftfahrt untersagte bis auf Weiteres Flüge von Super-Puma-Hubschraubern der Baureihe EC225. Sie verwies darauf, dass bei einem Hubschrauber des selben Typs bereits 2012 technische Probleme aufgetreten seien.

Mächtige Explosion

Livebilder zeigten kleine Ausflugsboote, die zum Unfallort fuhren, über dem dichter schwarzer Rauch hing. Das Unglück ereignete sich zur Mittagszeit, mehr als eine Stunde später kreuzten zahlreiche Boote in der Gegend, während Hubschrauber in der Luft kreisten. Auch Taucher waren an Ort und Stelle, am Strand standen Krankenwagen bereit.

Mehrere Augenzeugen berichteten, die Maschine sei in einer Abwärtsspirale niedergegangen, gefolgt von einer mächtigen Explosion, Menschen seien ins Meer gestürzt. "Ich habe gesehen, wie der Helikopter rasend schnell ins Meer gestürzt ist", sagte eine Anrainerin der örtlichen Zeitung "Bergensavisen". "Dann habe ich eine große Explosion gesehen." Durch die Luft seien Teile der Maschine geflogen, unter anderem ein Rotorblatt.

"Tag der Trauer"

"Dies ist ein Tag der Trauer für alle, die in der Öl-Gas-Industrie arbeiten", sagte Regierungschefin Erna Solberg bei einer Pressekonferenz. Das norwegische Königspaar sagte eine Reise zum 70. Geburtstag des schwedischen Königs Carl Gustaf ab.

Das Ölfeld vor Bergen ist eines der größten Offshore-Ölfelder Norwegens und wird von dem staatlichen Unternehmen Statoil betrieben. (APA, AFP, 29.4.2016)