Ein Verletzter wird in Sicherheit gebracht.

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Aleppo – In Aleppo sind die Kämpfe nach kurzer Pause wieder aufgeflammt. Die oppositionsnahe Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte berichtete am Freitag von neuen Luftangriffen auf Rebellenstellungen. Getroffen wurde dabei laut Angaben der Zivilverteidigung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erneut ein Spital in einem von Rebellen kontrollierten Teil der Stadt. Es habe mehrere Verletzte gegeben.

Erst in der Nacht auf Donnerstag war das Al-Quds-Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Aleppo aus der Luft angegriffen worden. Mindestens 50 Menschen starben, darunter Kinder und Mediziner. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte den Angriff auf die Zivilisten als "unentschuldbar". Syrische Menschenrechtsgruppen machten Regierungstruppen dafür verantwortlich. Auch das nun angegriffene Krankenhaus im Viertel Marje befindet sich in einem Stadtteil, der von Rebellen kontrolliert wird.

Trotz der in Syrien offiziell geltenden Waffenruhe sind im nördlichen Aleppo laut Aktivisten mehr als 200 Menschen innerhalb einer Woche getötet worden. Eine neue Waffenruhe soll die eskalierenden Kämpfe nun eindämmen. In der Nacht auf Samstag werde ab 01.00 Uhr Ortszeit ein "Regime der Stille" in einigen Landesteilen in Kraft treten, kündigte das syrische Militär am Freitag an. In der Hauptstadt Damaskus und in einer Region östlich davon werde es 24 Stunden gelten, nördlich der Hafenstadt Latakia 72 Stunden. Aleppo wurde nicht erwähnt. (APA, 29.4.2016)