Bild nicht mehr verfügbar.

Google baut aus – mit einer eigenen Hardwareabteilung.

Foto: Jeff Chiu / AP

Der Fokus von Google mag zwar auf der Softwareentwicklung liegen, in den letzten Jahren hat sich das Unternehmen aber immer öfter auch an eigener Hardware versucht. Und dieser Entwicklung trägt man nun mit einer Reorganisation Rechnung.

Motorola

Unter der Leitung von Ex-Motorola-Chef Rick Osterloh bekommt Google eine eigene Hardwareabteilung, wie Recode berichtet. In dieser werden zahlreiche bisher getrennt vorangetriebene Projekt unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt. Dazu gehören die Nexus-Smartphones ebenso wie das Tablet Pixel C, das Chromebook Pixel oder der Streaming Stick Chromecast.

OnHub und ATAP

Die Entwicklung der seit einigen Monaten in den USA verkauften OnHub-Router wird in Zukunft ebenfalls in der neu geschaffenen Hardwareabteilung von Google vorangetrieben. Bisher waren deren Entwickler unter dem Dach der Alphabet-Provider-Tochter "Access" angesiedelt. Auch jene Reste von Googles Hardware-Forschungsabteilung ATAP, die nicht in die Virtual-Reality-Abteilung aufgegangen sind, stehen künftig unter der Leitung von Osterloh.

Google Glass

Die meisten Veränderungen bringt die Umstrukturierung für das Project Aura, in dessen Rahmen ein Nachfolger für Google Glass entwickelt werden soll. Dieses stand bisher unter der Leitung von Nest-CEO Tony Fadell, der aber in den letzten Monaten Google-intern zunehmend unter Beschuss gekommen ist. Sein autoritärer Führungsstil und die mangelnde Weiterentwicklung der Nest-Abteilung wurden dabei halböffentlich kritisiert. Künftig ist Osterloh für den Glass-Nachfolger zuständig, Fadell soll allerdings als Berater zur Verfügung stehen.

Ausrichtung

Der Start einer eigenen Hardwareabteilung folgt, nachdem die wachsenden Ambitionen Googles in diesem Bereich zuletzt immer deutlich geworden sind. So hat man Ende letzten Jahres mit dem Pixel C erstmals ein vollkommen intern entwickeltes Android-Gerät vorgestellt. Darauf folgten Berichte, dass Google auch bei der Nexus-Smartphone-Reihe, die üblicherweise in Partnerschaft mit bekannten Herstellern produziert wird, künftig mehr Einfluss ausüben will. Nicht zuletzt dürfte eine gemeinsame Hardwareabteilung aber auch die Kommunikation mit externen Partnern vereinfachen, die bisher mit unterschiedlichsten Ansprechpartnern bei Google kommunizieren mussten. (apo, 29.4.2016)