Osnabrück – Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, zu einem Gespräch eingeladen. Petry sei schriftlich zur kommenden Vorstandssitzung gebeten worden, um mit ihr über die Flüchtlingskrise, aber auch über Islamfeindlichkeit zu diskutieren, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag. "Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns?"

Petry erneuerte vor dem AfD-Parteitag am Wochenende in Stuttgart ihre Kritik an Mazyek. "Herr Mazyek täte gut daran, mal in den eigenen Reihen nach den Ursachen von Antisemitismus zu forschen und die Frage nach dem Existenzrecht Israels zu klären", sagte sie der "Rheinischen Post" vom Freitag. Die Verbände der Muslime stünden der Integration im Weg.

In Stuttgart will die AfD über ein Grundsatzprogramm entscheiden. In einem vom Bundesvorstand getragenen Entwurf heißt es unter anderem: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Zudem sollen Minarette und Muezzin-Rufe verboten werden. Mazyek hatte der AfD vorgeworfen, wie einst die NSDAP eine ganze Religionsgemeinschaft in Deutschland zu bedrohen. (APA, AFP, 29.4.2016)