Im Auto und im Büro sind Klimageräte schon selbstverständlich – besonders, wenn der Sommer so heiß ist wie der letzte.

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Im Auto und im Büro sind sie selbstverständlich, im Wohnbereich kämpfen Klimageräte in unseren Breiten jedoch mit Image-Problemen. Die zunehmende Gewöhnung an das gekühlte Ambiente verleitet aber dazu, sich auch im Privatbereich nach Klimageräten umzusehen.

Gefälliger, schlanker und leiser präsentieren sich die neuen Modelle; mit Namen wie "Artcool", in quadratischem Design und in Kombination mit farbigem LED-Lichteffekt, verbreiten sie gewissermaßen einen neuen, dekorativeren Chic. Was die Ohren betrifft, so lässt sich die Geräuschkulisse bei neuesten Modellen schon auf nur noch 17 Dezibel reduzieren. Eine solche Klimaanlage bleibt dezent im Hintergrund, ähnlich einer kontrollierten Wohnraumlüftung. Letztere ist, sofern vorhanden, in der heißen Jahreszeit auch als "softe Klimaanlage" einsetzbar.

Strombedarf hoch

Den Strombedarf sollte man aber nicht vernachlässigen. "Ein mobiles Raumklimagerät kann im Jahr bis zu 100 Euro an Stromkosten in Anspruch nehmen, wobei festsitzende Klimageräte um einiges sparsamer sind", gibt das Montageunternehmen TVG als Richtwert aus. Innovationen wie selbstregulierende Steuerungstechnologien und der angepasste Einsatz von Kältemittel und Wärmetauschfläche sollen den Verbrauch möglichst niedrig halten. Wer sich um seinen ökologischen Fußabdruck sorgt, kann Geräte mit Wärmerückgewinnung für den Warmwassereinsatz erwerben.

Seit letztem September müssen einer EU-Richtlinie folgend außerdem alle Geräte ein Label mit der Effizienzklasse tragen. Alexander Springler, Vertriebsleiter bei Daikin Österreich, sieht das positiv: "Das Label ist für den Endverbraucher ein Maßstab, wie energiesparend Produkte eines Herstellers wirklich sind."

Bedienung via Smartphone

Gleichzeitig erhalte der Endverbraucher Informationen über die Leistung des Produktes und dessen Geräuschentwicklung, wobei im Bereich der Klimageräte dann nur mehr die Energieklasse A relevant sei. Beim europäischen Herstellerverband Asercom werden auch in Sachen Kältemittel Schritte angekündigt: "Neue Produkte müssen dann geringste Kältemittelmengen mit dem geringstmöglichen Treibhauspotenzial verwenden".

Die Bedienung der Geräte folgt dem heutigen Zeitgeist. Zum Beispiel lässt sich das neueste Multi-Split-Gerät des Elektronikkonzerns LG via Smartphone regulieren. Bluetooth und Monitoring-App ermöglichen ein Überwachen der Leistung oder eine Neueinstellung vom Sofa aus. Per Internetzugang vorzukühlen, bevor man am Wochenende ins Ferienhaus fährt, geht dafür bei Erdwärmepumpen neueren Typs.

Bessere Funktionalität

Sie decken den Kühlbedarf ebenfalls, und Anbieter in jenem Segment versprechen bei dieser Variante eine bessere Funktionalität, als dies bei Klimageräten der Fall ist. "Der Betrieb ist zugfrei und geräuschlos, und das mit niedrigeren Betriebskosten", erklärt Geschäftsführer Karl Ochsner vom gleichnamigen Wärmepumpenspezialisten aus Oberösterreich. Der Betrieb erfolge aktiv mithilfe elektrischer Energie oder mit beschränkter Leistung auch passiv ohne "Kühlstrom". Dabei wird keine gekühlte Luft eingebracht, sondern die vorhandene Raumluft abgekühlt. (8.7.2016)