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Im Vorfeld neuer Geldscheinserien droht angesichts eines gesteigerten Falschgeldaufkommens ein regelrechter Blütenreigen.

Foto: Arne Dedert

Wien – So ein Fälscher hat es nicht ganz leicht. Ständig kommen neue Euroscheine mit immer schwieriger zu kopierenden Merkmalen auf den Markt. Im Vorjahr war es der 20er mit Hologramm. Nun folgt plangemäß der 50-Euro-Schein. Im Juli soll das Design bekanntgegeben werden; nächstes Jahr im Frühjahr dann kommt er europaweit auf den Markt.

Experten wissen: Im Vorfeld solcher Neuerungen sind Fälscher besonders aktiv. Sie nutzen das Zeitfenster, um ihre alten gefälschten Noten noch schnell unterzubringen. Schließlich dauert es immer eine gewisse Zeit, bis auch die neuen, fälschungssichereren Noten passabel nachgemacht werden können.

Beliebt bei Fälschern

So wird erwartet, dass in den nächsten Monaten besonders viele falsche Fünfziger auftauchen. Dieser ist nämlich (zusammen mit dem 20er) die beliebteste Note unter Fälschern von Euronoten. Beim 100er sind die Menschen wegen des hohen Wertes aufmerksamer; auch ist der Schein als Wechselgeld kaum zu verwenden (außer für den 500er, der nicht umsonst häufig als Schwarzgeld verschrien ist). Bei niedrigeren Scheinen wiederum lohnen sich Aufwand und Gefahr nicht.

Also empfehlen Experten, dem 50-Euro-Schein besondere Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen. Besonders, wenn man im Handel tätig ist oder als Kellner oft Scheine wechselt. Schließlich hat man als Besitzer einer Blüte nur Scherereien. Bei Geldabhebungen am Bankomaten oder in der Bank gibt es diese Gefahr kaum.

Der Plan der EU-Notenbanken, nach und nach alle Euroscheine mit neuem Design und neuen Sicherheitsmerkmalen auszustatten, hat Fälscher, die häufig von Italien oder Rumänien aus operieren, aufgescheucht. Das Falschgeldaufkommen stieg stark. 2015 wurden in Deutschland rund 95.500 gefälschte Euronoten sichergestellt, ein Zuwachs von 51 Prozent. In Österreich waren es 14.502 Blüten. Europaweit fanden sich 899.000 Fälschungen – bei 18,9 Milliarden Stück echter Banknoten. (Johanna Ruzicka, 28.4.2016)