Irmgard Griss räumt ihr Büro. Der Einzug in die Stichwahl ist der unabhängigen Präsidentschaftskandidatin knapp nicht geglückt, die nicht mehr benötigten Möbel werden via Onlineflohmarkt "Willhaben" verkauft – darunter auch ein Aktenvernichter.

Wie sie ihre politische Karriere fortsetzen will, ist noch nicht klar. Griss verlautbart aber via Facebook, dass sie mit ihrer Bürgerbewegung auf jeden Fall weitermachen möchte. Die ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs will sich aber in die Stichwahl nicht einmischen und keine Empfehlung abgeben, "das würde der vielfältigen Wahlbewegung widersprechen", schreibt sie.

Keine Wahlempfehlung

Obwohl Griss den Neos bereits am Wahlabend via "ZiB 2" eine deutliche Absage erteilt hat, will der pinke Parteichef Matthias Strolz die Hoffnung auf eine Zusammenarbeit noch nicht aufgeben. Griss' Ergebnis sei eine "Mammutleistung", es laufen Gespräche mit der politischen Newcomerin, wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte, ist aber offen. Griss will sich nicht hetzen lassen.

Auch Strolz will für die Stichwahl keine Empfehlung abgeben, das sei "tiefstes 20. Jahrhundert". Dennoch ließ er sich in die Wahlkarte blicken: Er will für Alexander Van der Bellen stimmen, weil er proeuropäisch ist. (mte, 27.4.2016)