Wien – Das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erhält ein Zentrum für Stammzellforschung. Bis 2020 sollen für direkte Kosten und Investitionen 27 Mio. Euro zur Verfügung stehen, heißt es in einem Papier des Wissenschaftsministeriums. Die nötigen Bundesmittel sind im neuen Finanzrahmen vorgesehen, der am Dienstag präsentiert wurde.

Initialzündung dürfte das im Vorjahr öffentlich gemachte Liebäugeln von IMBA-Direktor Josef Penninger mit einem Wechsel ins Ausland gewesen sein. Er hatte das Angebot erhalten, Direktor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin zu werden. Im Gegenzug für seine Zusage zum Verbleib stellten Wissenschaftsministerium und Stadt Wien zusätzliche Mittel in Aussicht.

Konkret sollen nun 15 Mio. Euro vom Wissenschaftsministerium und 7,5 Mio. Euro von der Stadt Wien als Zusatzmittel bzw. Sonderförderung fließen. Die restlichen Mittel für das Centre for Stem Cell Research soll das IMBA aus seinem Basisbudget tragen.

Im Endausbau soll es am Zentrum sieben unabhängige Forschungsgruppen geben, davon zwei Senior- und fünf Juniorgruppen mit jeweils fünf bis acht Mitarbeitern. Dazu kommen noch drei bis vier Technologiegruppen mit insgesamt zehn bis zwölf Mitarbeitern. Ein Neubau ist nicht erforderlich: Die neu zu rekrutierenden Forscher sollen im Plazageschoß des IMBA-Gebäudes untergebracht werden.

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sprach in einer Aussendung von einem "in Europa einzigartigen Zentrum für Stammzellenforschung", mit dem der "exzellente Life Science Standort Österreich gestärkt wird". (APA, 26.4.2016)