Rom – Ohne schlechtes Gewissen gibt Danilo Di Luca in seinem Buch "Bestie di Vittoria" (Siegesbestie) einen Einblick in seine langjährigen Betrügereien mit Doping im Radsport. "Ich bereue nichts. Ich habe gelogen, ich habe betrogen. Ich habe das gemacht, was zu tun war, um Erster zu werden. Hätte ich nicht gedopt, hätte ich niemals gewonnen", schrieb der frühere Giro-Sieger.

Der seit 2013 als Wiederholungstäter lebenslang gesperrte Italiener führte aus, er habe 2001 mit Doping angefangen, nachdem er von einem Fahrer besiegt worden war, den er als Amateur noch hinter sich gelassen habe. Er habe EPO, Testosteron und Cortison genommen. "Doping verbessert deine Leistung zwischen fünf und sieben Prozent, in einer Top-Verfassung vielleicht sogar zehn bis zwölf Prozent", so der 40-Jährige in seinem Buch, das am 26. April erscheint und aus dem das italienische Online-Portal Tuttobiciweb in Auszügen berichtet.

Teil des Geschäfts

Doping sei Teil des Geschäfts gewesen. "Wirst du erwischt, dann weil du die Dopingpraktiken falsch getimed hast. Jeder weiß, wie viele Stunden vergehen, bis du nicht mehr positiv bist", erklärte Di Luca, der 2007 die Italien-Rundfahrt gewann.

Im gleichen Jahr wurde er wegen seiner Verwicklung in die Affäre "Oil for Drugs" erstmals für drei Monate gesperrt. 2009 wurde der Italiener positiv auf das EPO-Präparat Cera getestet, aufgrund der Kronzeugenregelung konnte er aber eine Verkürzung seiner ursprünglich auf zwei Jahre angelegten Sperre auf neun Monate erwirken. 2013 wurde ihm wieder EPO nachgewiesen. Damals habe er mit Mikrodosen gearbeitet, sei aber aufgrund eines verfeinerten Testverfahrens erwischt worden, so Di Luca. (APA/dpa, 22.4.2016)