Berlin – Die Berliner Akademie der Künste will das Filmerbe von Bertolt Brecht retten. Experten haben damit begonnen, Aufnahmen aus seinem Nachlass mit einem Budget von rund einer halben Million Euro zu sichern und zu digitalisieren. "Das Filmmaterial ist sehr alt, zersetzt sich über die Zeit zum Teil", sagte Projektleiterin Anja-Christin Remmert am Donnerstag. Manches habe auch Kratzer.

Der Dramatiker Brecht (1898-1956) schrieb unter anderem "Die Dreigroschenoper". Zum seinem Archiv gehören neben Manuskripten und Fotos auch 44 Filmtitel auf rund 70.000 Metern Filmmaterial. Darunter seien Langfilme, aber auch kurze Clips, sagte Remmert. Sie zeigten etwa private Aufnahmen aus den 1920er Jahren, aber auch Proben und Aufführungen seiner Theaterstücke aus den 1930er bis 1950er Jahren.

Es sei auch die einzige Filmaufnahme eines Theaterstücks während seiner Zeit im Exil dabei, sagte Remmert. Sie zeige eine "Galileo"-Aufführung von 1947 in Beverly Hills mit Charles Laughton in der Hauptrolle, aufgenommen auf 16-mm-Filmmaterial. Die Aufnahmen sollen nun in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek sowohl analog kopiert als auch digitalisiert werden. (APA, 21.4.2016)