Moskau – Russland steht vor dem ersten Start einer Rakete vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny im fernen Osten des Landes. Experten hätten die Sojus-2.1a in einer großen Halle zusammengesetzt und wollten die Startvorbereitungen noch am Donnerstag abschließen, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit.

Am kommenden Mittwoch (27. April) um 4.01 Uhr MESZ soll die Rakete abheben und drei Satelliten ins All befördern. Der Schritt soll eine Zäsur in der russischen Raumfahrt einläuten: Moskau will mit dem neuen Weltraumbahnhof unabhängig von Baikonur in Kasachstan werden. Russland pachtet das dortige Areal für 115 Millionen US-Dollar im Jahr.

Seit sechs Jahren wird im Gebiet Amur, rund 8.000 Kilometer östlich von Moskau, am neuen Kosmodrom gebaut. Wegen der technischen Probleme musste die erste bemannte Mission von Wostotschny aus allerdings bereits um sieben Jahre auf voraussichtlich 2025 verschoben werden. Die Mittel für Raumfahrtprojekte bis 2025 sind wegen der Wirtschaftskrise in Russland um rund 25 Prozent auf umgerechnet etwa 33,6 Milliarden Euro gekürzt worden.

Aber auch schwere Korruptionsvorwürfe und lange nicht ausbezahlte Löhne für Arbeiter überschatteten die Umsetzung des Prestigeprojekts, die ursprünglich für 2015 geplante Inebetriebnahme musste verschoben werden. (APA, red, 21.4.2016)