Geschmacksvielfalt inklusive

Würzig

Mit Gewürzen wie Schafgarbe und Wacholder versucht das Ginger-Beer aus dem Hause Fentimans zu überzeugen. Die offenbar gemobbte Ingwerwurzel verfällt hier in die Opferrolle und bleibt – zum Leidwesen des Trinkers – im Hintergrund. "Nur nicht auffallen" lautet offenbar die Devise, die sich bis zur Kohlensäure rumspricht. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein würde hier nicht schaden.

Fentimans Ginger Beer, bei Feinkoch, Theobaldg. 14, 1060 Wien, 0,275 l, 2,69 Euro

3 von 6 Punkten

Foto: Heidi Seywald

Klassisch

Das Old Jamaica Ginger Beer ist ein Klassiker seiner Art. Noch lange bevor hippe Bars und findige Supermärkte auf den Zug aufgesprungen sind, waren die Dosen in asiatischen Geschäften gestanden. Wer gerne zwischen Sojasauce und Wasabituben Getränke kauft, darf dies auch weiterhin machen. Dieses bewährte Ginger-Beer könnte ein bisschen mehr Kohlensäure und weniger Süße vertragen.

Old Jamaica Ginger Beer, bei Nawkon Supermarkt, 0,33 l, 1,09 Euro

4 von 6 Punkten

Foto: Heidi Seywald

Exotisch

Erfrischend anders ist nicht nur die Dose, in der das Hamburger Ginger-Beer (das in Deutschland nicht so genannt werden darf) daherkommt. Als willkommene Alternative schwimmt diese Limonade einfach gegen den Strom. Limetten- und Gurkensaftextrakt verleihen "Herbal Moscow" eine herrliche Frische. Durch angenehme Süße ist es für Ginger-Beer-Einsteiger geeignet.

Herbal Moscow, bei Spar Gourmet, 0,25 l, 1,29 Euro

5 von 6 Punkten

Foto: Heidi Seywald

Scharf

Um sich nicht mit dem deutschen Reinheitsgebot anzulegen, nennt sich das Ginger-Beer von Thomas Henry in Deutschland "Spicy Ginger". Der Name ist Programm, überzeugt dieses Getränk doch vor allem durch seine Schärfe. Neben reichlich natürlichem Ingweraroma wurde auch mit dem Zucker nicht gespart. Eine genaue Zutatenliste sucht man auf dem Etikett leider vergebens.

Thomas Henry Ginger Beer, bei Julius Meinl am Graben, 0,2 l, 1,99 Euro

3 von 6 Punkten

Foto: Heidi Seywald

Traditionell

Der Schottische Kaufmann John Crabbie importierte im 18. Jahrhundert Ingwer, um das erste Ginger Beer zu brauen. Das Herstellungsverfahren ist noch immer das Gleiche wie damals. Vielleicht hätte man aber an der Rezeptur noch ein bisschen feilen sollen. Der Ingwer wirkt, wie nur einmal kurz vorbeigetragen und der Geschmack wurde von den Testern als abgestanden beschrieben. Durchaus trinkbar aber kein Must-Have.

John Crabbie Ginger Beer, bei Julius Meinl am Graben, 0,33l, €2,99

2 von 6 Punkten

Foto: Heidi Seywald

Leicht

Ingwersorten aus Nigeria, Indien und der Elfenbeinküste reißen das Ginger Beer von Fever Tree leider nicht heraus. Der Geschmack beschrieben die Tester als künstlich. Und das trotz des braunen Zuckers, der auf jeden Fall positiv erwähnt werden sollte. Ein bisschen mehr Schärfe hätte hier nicht geschadet. Als Zutat für einen Moscow-Mule ist dieses Ginger Beer aber durchaus trinkbar.

Fever Tree Ginger Beer, bei Interspar, 0,2l, € 1,75

3 von 6 Punkten

Foto: Heidi Seywald

Regional

Wenn man schon Vodka herstellt, warum dann nicht auch gleich das passende Mischgetränk dazu machen? Das dachte sich wohl Stolichnaya und verkauft seit geraumer Zeit Ingwerlimonade unter dem Label "Premium Ginger Beer". Das in Österreich erzeugte Getränk überzeugt vor allem geschmacklich durch angenehme Schärfe aus dem Ingwer-Extrakt. Auch das Kohlensäureverhältnis nehmen die Tester als angenehm wahr.

Stolichnaya Premium Ginger Beer, bei Merkur, 0,25l, € 0,99

5 von 6 Punkten

(RONDO, 22.4.2016)

Foto: Heidi Seywald