Wer das unaufhaltsame Verrinnen der Lebenszeit so richtig spüren will, der schaut sich ein Im Zentrum zum Thema "Wie groß ist der Notstand?" an einem Sonntagabend mit folgenden Personen an:

Josef Cap, stellvertretender Klubobmann, SPÖ; Reinhold Lopatka, Klubobmann, ÖVP; Heinz-Christian Strache, Klubobmann, FPÖ; Eva Glawischnig, Klubobfrau, die Grünen; Matthias Strolz, Klubobmann, Neos; Robert Lugar, Klubobmann, Team Stronach.

Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis. Hier wird die Trostlosigkeit unserer politischen Landschaft augenfällig. Es gibt keine Hoffnung, nirgends.

Die auftrumpfende Rechte (Strache) und die angstbeißerische Rechte (Lugar) wird von der rechten und linken Standpunktlosigkeit hofiert (Lopatka und Cap). Die beiden wirken wie ältliche Zinshausbesitzerinnen, die sich wider besseres Wissen einreden, dass der freche Heiratsschwindler und Erbschleicher Strache doch lieb zu ihnen sein wird.

Die linken und die rechten Liberalen (Glawischnig und Strolz) sind bemüht, aber irgendwie hilflos.

So interessant und erfolgreich das neue Format der ORF-Präsidentschaftsduelle vergangene Woche war, so überstandig und deprimierend diese Diskussion der Klubobleute. Das politische Personal der Republik führt sich hier selbst in seiner Zukunftslosigkeit vor. Fürchtet euch. (Hans Rauscher, 18.4.2016)