Polizisten auf dem Parkplatz des Festivals

Foto: APA/AFP/JUAN MABROMATA

Buenos Aires – Nach mutmaßlichem Drogenmissbrauch sind bei einem Festival für elektronische Musik in Argentinien fünf junge Menschen ums Leben gekommen. Zunächst hatten Rettungskräfte am Samstag von vier Todesopfern im Alter zwischen 21 und 25 Jahren gesprochen.

Später teilte der Vertreter der Rettungskräfte, Alberto Crescenti, vor dem Fernandez-Krankenhaus in Buenos Aires mit, dass auf der Intensivstation ein weiterer etwa 25-jähriger Besucher des Festivals Time Warp gestorben sei.

Fünf weitere Festival-Besucher würden im Krankenhaus behandelt und befänden sich in einem ernsten Zustand, sagte Crescenti. Die Patienten wiesen unter anderem sehr hohes Fieber und Herzrhythmusstörungen auf und müssten beatmet werden. Unter ihnen sei ein 18-jähriges Mädchen.

Waren auf Autopsiergebnis

Eine Autopsie der Todesopfer müsse nun klären, welche Substanz die Festivalbesucher konsumiert hätten. "Die jungen Leute haben das Bewusstsein verloren und sind schnell ins Koma gefallen. Ihr Tod kam blitzartig", berichtete Crescenti. Laut Angaben der argentischen Zeitung "Clarín" wurden Spuren der Partydroge MDMA ("Ecstasy") nachgewiesen, die Gerichtsmediziner haben ihre Analysen aber noch nicht abgeschlossen.

Auf dem Festival sollen der Zeitung zufolge Ecstasy-Tabletten mit Superman-Logo verkauft worden sein. Laut spanischen Analysen enthalten Tabletten dieses Typs manchmal Paramethoxymethamphetamin (PMMA).

Time Warp gehört zu den weltweit größten Festivals für elektronische Musik. Es wurde 1994 in Deutschland ins Leben gerufen und findet seitdem in verschiedenen Städten in aller Welt statt. Dieses Jahr fand es bereits zum dritten Mal in Buenos Aires statt, es wurden mehr als 10.000 Tickets verkauft. Auf dem Veranstaltungsprogramm auf der Facebook-Seite von Time Warp standen internationale Stars wie Sven Väth und Ricardo Villalobos.

Nach den Todesfällen riegelte die argentinische Polizei den Veranstaltungsort ab. Auf der Website von Time Warp gab es zunächst aber keine Informationen über den Zwischenfall und ob deswegen die Veranstaltungen des zweiten und letzten Festivaltags am Samstag ausfallen sollten. (red, APA, AFP, 16.4.2016)