Die Cellistin Sol Gabetta spielt Schostakowitschs 1. Cellokonzert.


Foto: Uwe Arens

Wien – Ein bedeutendes Haus der Musik braucht auch abseits seiner Konzerte eine spezielle Atmosphäre – und tatsächlich: Im Wiener Konzerthaus vor Klangereignissen – oder in der Pause – herumzuwandern, ein Gläschen zu trinken oder in CDs zu stöbern gehört zu den wirklich entspannenden Tätigkeiten. Mittlerweile allerdings gibt es die Möglichkeit, auch nach einem Konzert sinnvoll zu verweilen und genießend weitere Eindrücke zu sammeln.

Die Reihe Fridays@7, die 2016/17 in ihre dritte Saison geht, bietet ein schlankes, pausenfreies Konzert (um jeweils 19.00 Uhr). Im Anschluss an das Gehörte erlebt der geneigte Hörer eine Fortsetzung. Im Großen Foyer werden die Künstler des Abends und/oder eine Formation aus Mitgliedern der Wiener Symphoniker etwas Spezielles in ungezwungener Atmosphäre anbieten.

Kleine Session

In der kommenden Saison wird Dirigent Jirí Belohlávek (7. 10) mit den Symphonikern und Pianist Nikolai Lugansky zu hören sein, danach trifft der Klaviermeister aber die Formation Dolby's Around. Maestro Ingo Metzmacher wiederum wird Bruckners "Romantische", also die 4. Symphonie, leiten (9. 12) – hernach im Foyer gibt sich das Strauß-Ensemble der Symphoniker die Walzerehre. Wayne Marshall kümmert sich mit den Symphonikern und Jazzpianist Michel Camilo u. a. um Gershwin (3. 2. 2017). Der vielseitige Marshall wird im Anschluss mit Camilo aber jammen. Dirigent Jukka-Pekka Saraste wiederum widmet sich der russischen Moderne: Er wird mit den Symphonikern Solistin Sol Gabetta bei der Umsetzung von Schostakowitschs 1. Cellokonzert inspirieren (5. 5. 2017). Im Foyer hört man danach Sängerin Belinda Loukuta und das Symphonic Brass Trio Vienna.

Interessant auch das Finale (am 2. 6.): Rudolf Buchbinder wird in Doppelfunktion als Dirigent und Pianist zu erleben sein. Zum Ausklang – im Foyer – dann aber Buchbinder und das Geremus Jazz Trio. (Ljubisa Tosic, Spezial, 16.4.2016)