Seit ein paar Tagen turnt uns die Sängerin Beyoncé von Plakatwänden entgegen und durch die Fernsehwerbung. Der Grund: Es gibt eine neue Modelinie, Ivypark heißt sie, verkauft wird Sportgewand. Beyoncé ist auch schon ein alter Hase im Modegeschäft, seit 2004 entwirft und verkauft sie Mode an alle, die sie kaufen wollen.

Alleine auf dem Modeparkett ist sie schon gar nicht. Immer wieder wagen Schauspieler, Sänger und anderweitig Prominente den Schritt ins Designertum. Das gelingt den einen besser, den anderen weniger. Ein kleiner Überblick über Promis auf dem Modemarkt, Tops und Flops und den einen oder anderen unerwarteten Namen.

David Hasselhoff aka "Malibu Dave"

Die Sonne geht fast schon unter im blauschimmernden Meer, auf dem halbleeren Sandstrand schreitet in roter Badehose Mitch Buchannon seinen letzten Kontrollweg ab. Wer in den 90ern groß geworden ist, weiß, dass hier auch noch eine knallrote Rettungsboje dazugehört. Nach "Knight Rider" und dem Fall der Berliner Mauer war "Baywatch" die Serie, mit der sich David Hasselhoff endgültig und für alle Zeiten in die Herzen der TV-Zuseher spielte.

2006 beschloss der Schauspieler dann, sich auch auf das Modeparkett zu wagen. Mit dem klingenden Namen "Malibu Dave" sollten Surfer-Klamotten an den Mann gebracht werden. Von Erfolg war das Unterfangen allerdings nicht gekrönt – noch im Jahr der Gründung war es auch schon wieder vorbei.

Foto: APA/ Daniel Naupold

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Jessica Simpson

Als Anfang der 2000er-Jahre die Welle der Realitysoaps über die Bildschirme zu flimmern begann, war Jessica Simpson an der vordersten Front. Eigentlich eine Sängerin, wurde Simpson dann vor allem bekannt für ihre nicht immer von großer Klugheit getragenen Aussagen in "Newly Weds". Worum es ging? Sie und ihr Angetrauter (auch Sänger, Name vergessen) sind frisch verheiratet, und wir haben ihnen beim Wohnen zugesehen. So weit, so unspannend.

Seither sind einige Jahre vergangen, die beiden geschieden und Jessica Simpson eine reiche Frau. Mit ihrer Modemarke, die schlicht ihren Namen trägt und 2004 gegründet wurde, soll Simpson jährlich rund eine Milliarde Dollar umsetzen. Verkauft werden die Hosen, Leiberln und Accessoires auch in Warenhäusern wie Macy's.

Foto: Charles Sykes/Invision/AP

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Kanye West

Wenn man es freundlich ausdrücken will, könnte man sagen, Kanye West ist der selbstbewussteste Rapper, den es gibt. Man könnte aber auch sagen, der gute Herr ist größenwahnsinnig. Wie dem auch sei, immer wieder hat Kanye West versucht, in die Modewelt einzusteigen. Zuletzt mit einer Kooperation mit Adidas, die Modelinie Yeezy gibt es seit 2015.

Das Projekt dürfte nicht allzu gut laufen, Anfang des Jahres jammerte West öffentlich über seine Schulden wegen Yeezy und bettelte via Twitter zum Beispiel Facebook-Gründer Marc Zuckerberg um Geld an. Wie es weitergeht? Wir wissen es nicht. Oder sagen wir es doch einfach in den Worten Kanye Wests: "Shut the f*** up and enjoy the greatness."

Foto: REUTERS/Andrew Kelly

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Lindsay Lohan

Wollten Sie auch schon immer Lindsay Lohans Leggings kaufen? Der ehemalige Kinderstar dachte, das wäre so. 2008 gründete Lohan die Marke 6126 – der Name berief sich auf das Geburtsdatum von Marilyn Monroe. Der ursprüngliche Plan: Leggings. Viele Leggings. Alle möglichen Leggings.

Erst zwei Jahre später erweiterte 6126 das Sortiment. Das half aber insofern auch nichts mehr, als wegen Klagen von Produzenten die Marke eingestampft wurde. Es folgten Klagen und Gegenklagen. Leggings gibt es immer noch. Nur halt nicht mehr die von Lindsay Lohan.

Foto: EPA/HANNAH MCKAY

Justin Timberlake

Raus aus dem Mickey Mouse Club, rein in den Fashion-Himmel – so schnell ging es dann bei Justin Timberlake auch nicht. Dazwischen war Timberlake der Schwarm vieler Mädchen als Sänger bei der Boyband Nsync, brach ein paar Herzen, weil er mit Britney Spears fix z'samm war, hatte dann endlich einen besseren Friseur gefunden, sang erfolgreich auch alleine weiter und schauspielerte.

2005 gründete er mit seinem besten Freund Trace Ayala das Label William Rast. Seitdem läuft es rund, spezialisiert ist die Modemarke auf Jeans, damit sollen sie im Jahr an die 50 Millionen Dollar Umsatz machen.

Foto: AFP/VALERIE MACON

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Gwen Stefani

Mit "Don't speak" lieferte Gwen Stefani die Liebeskummer-Hymne der 90er-Jahre ab. Das Singen hat sie nie aufgegeben, sprechen kann man vor allem über ihren Erfolg im Modebusiness.

Seit 2005 ist die Sängerin Designerin. Auch wenn die Kritiken manchmal harsch ausfallen, mit L.A.M.B. erfreut Stefani offensichtlich genug Frauen mit Anziehsachen, Taschen und Schmuck. Der jährliche Umsatz wird auf 100 Million Dollar geschätzt.

Foto: REUTERS/David McNew

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Bono

Er ist das gute Gewissen der Popwelt: Bono, Sänger von U2, Sonnenbrillenfan und Geschäftsmann im Bereich Mode. Gemeinsam mit seiner Frau Ali Hewson gründete er 2005 die Modemarke Edun.

Ziel war und ist, afrikanische Designer zu fördern und ihnen Märkte zu erschließen. Die Geschäfte dürften nicht allzu gut laufen. So soll Edun laut Medienberichten im Jahr 2014 einen Verlust von 44 Millionen Pfund eingefahren haben. Bono und seine Frau sind aber weiterhin zuversichtlich, dass es wieder aufwärts gehen wird.

Foto: REUTERS/Danny Moloshok

Victoria Beckham

Das ehemalige Posh-Spice-Girl, Victoria Beckham, hat sich schon vor Jahren auf einen neuen Job konzentriert: Designerin. Im Jahr 2011 schaffte sie es sogar, mit ihrer Kollektion aus Handtaschen und Kleidern zur Designerin des Jahres gekürt zu werden.

Finanziell läuft das alles nicht ganz so rund, so musste Medienberichten zufolge Gatte David unlängst ein paar Millionen einschießen, um die Verluste zu kompensieren.

Foto: AFP/ ANTHONY WALLACE

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Liam Gallagher

Prügeln, Saufen, Singen – klar, dass man dann irgendwann auch Modedesigner wird. Ex-Oasis-Frontmann Liam Gallagher hat diese konsequente Weiterentwicklung jedenfalls durchgemacht.

Im Jahr 2009 gründete er das Label Pretty Green. Männermode wird da angeboten, in eigenen Geschäften – 15 an der Zahl in Großbritannien – sowie in Warenhäusern. Die Geschäfte laufen wohl wieder besser, 2014 soll Pretty Green schwarze Zahlen geschrieben haben, nach einem Verlust im Jahr zuvor.

Foto: Jim Ross/Invision/AP

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Olsen Twins

Als Babys wuselten Mary-Kate und Ashley Olsen abwechselnd durch das Haus der Tanners in der TV-Serie "Full House". Die Neuauflage der Serie, die seit heuer über die Streams von Netflix anzusehen sind, hat die Zwillinge aber kalt gelassen, mit an Bord sind sie nicht.

Warum auch? Die beiden Mitdreißigerinnen sind seit gut zehn Jahren vor allem als Designerinnen bekannt und erfolgreich. Mit The Row verdienen die Olsen Twins nicht nur gutes Geld, sondern können sich sogar über Nominierungen als beste Designerinnen für Damenkollektionen freuen. (Daniela Rom, 15.4.2016)

Foto: REUTERS/Lucas Jackson