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Seit Mitte 2014 ist der Ölpreis massiv gefallen.

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Paris – Die internationale Energieagentur IEA schraubt ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage im laufenden Jahr leicht herunter. Weil der Bedarf in China, den USA und einem Großteil Europas zuletzt weniger stark zugelegt habe, rechnet die IEA nun nur noch mit einem Wachstum der Nachfrage von 1,16 Millionen Barrel pro Tag, wie der Verband am Donnerstag mitteilte.

2015 lag das Nachfrageplus aufgrund des niedrigen Ölpreises noch bei 1,8 Millionen Barrel pro Tag. Eine Stabilisierung der Märkte sei vor 2017 unwahrscheinlich, erklärte die IEA, die die Industrieländer in Energiefragen berät. Eine Vereinbarung von OPEC und Nicht-OPEC-Produzenten zum Einfrieren der Fördermenge hätte nur begrenzte Auswirkungen auf das weltweite Überangebot. Auch wenn der Förderboom in den USA weiter abebbe und der Iran nach Aufhebung der Atom-Sanktionen die Produktion nicht so stark hochfahre wie erwartet, werde in diesem Jahr weltweit dennoch immer noch mehr Öl produziert als verbraucht.

Seit Mitte 2014 ist der Ölpreis massiv gefallen. Am 20. Jänner kostete die richtungweisende Nordsee-Sorte Brent mit 27,10 Dollar (23,99 Euro) so wenig wie seit zwölf Jahren nicht mehr. In den vergangenen Wochen erholte sich der Preis wieder etwas – mit Blick auf das am 17. April geplante Treffen der großen Exportländer, die über eine Begrenzung der Fördermengen beraten wollen. Am Donnerstag wurde Brent knapp unter 44 Dollar gehandelt. Die IEA rechnet damit, dass der Ölpreis bis 2020 auf 80 Dollar je Barrel klettern könnte.

Die OPEC-Staaten und Russland beraten am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha. (APA, 15.4.2016)