Dieser Anblick könnte sich bald auch in China bieten – bloß mit der Festung Hohensalzburg im Hintergrund.

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In der südchinesischen Provinz Guangdong kann man schon seit einigen Jahren das oberösterreichische Hallstatt besuchen. Man findet dort malerische bunte Häuschen, gepflasterten Boden, Geranien hängen vor den Fenstern, Kirche, See – das staatseigene Unternehmen China Minmetals hat im Jahr 2012 eine originalgetreue Kopie des Salzkammergut-Städtchens errichtet.

Ähnliche Pläne gibt es nun für die Altstadt von Innsbruck. Der Tourismusverband der Tiroler Landeshauptstadt und die Tiroler Wirtschaft seien darüber schon vor einigen Monaten informiert worden, berichtet die "Tiroler Tageszeitung". "Es ist derzeit noch einiges offen. Welche Straßen und welcher Umfang, ist unklar", sagt Karin Seiler-Lall, Geschäftsführerin des Innsbruck-Tourismus. Es habe jedenfalls Gespräche in Peking gegeben, chinesisches Interesse besteht.

Ein bisschen Innsbruck, ein bisschen Salzburg

Der Nachbau von Hallstatt sei eigentlich als "Wohnprojekt für reiche Chinesen" geplant gewesen, die europäisches Alpenflair schätzen, erklärt Seiler-Lall. "Doch der touristische Ansturm war so groß, dass das Siedlungsgebiet an den Stadtrand verlegt werden musste. Im Zentrum wurde es den Chinesen zu laut." Ähnlich solle nun auch das Innsbruck-Projekt angelegt werden.

Allerdings: Die Minmetals-Vertreter hätten auch Gefallen an Salzburg gefunden, erzählt Seiler-Lall. Vor allem am wahrscheinlich beliebtesten Postkartenmotiv, der Festung Hohensalzburg. "Die Chinesen hatten die Idee, vielleicht eine Mischung aus Innsbruck und Salzburg zu konstruieren, dort würde das eh niemandem auffallen." Die Tiroler hätten jedenfalls vorgeschlagen, wenn schon, dann auch gleich einen Berg in China aufzuschütten.

Wo der Altstadtklon aufgebaut wird, steht derzeit noch nicht fest. Seiler-Lall ist aber überzeugt: "Dem Image von Innsbruck würde das Projekt bestimmt nicht schaden." (Katharina Mittelstaedt, 14.4.2016)