Unzählige Tipps kursieren, wie Kleinkinder endlich lernen können durchzuschlafen. Es gibt kein Patentrezept, aber Modelle, wie es funktionieren kann.

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Es ist völlig normal, dass Kleinkinder nachts aufwachen, sagen die einen. Jedes Kind kann durchschlafen lernen, sagen die anderen. Wenn das Kind nachts putzmunter im Bett sitzt, kann es helfen, ein Schlaftagebuch für das Kind zu führen, um zu überprüfen, ob es tagsüber zu viel schläft, raten manche. Ob Co-Sleeping oder eigenes Bettchen – die Ansätze sind unterschiedlich.

Individueller Ansatz

Weil die eigene Tochter nachts so oft aufwachte, haben sich Gregor und Viktoria Schütze in schlaflosen Nächten durch die gesamte Ratgeberliteratur gelesen. Aus ihrem Fundus zum Thema Ein- und Durchschlafen haben sie sich herausgesucht, was sie für gut und nachvollziehbar hielten. Dabei haben sie ein Schlafmodell entwickelt, das laut eigener Aussage nicht nur ihnen und ihren drei Kindern ruhige Nächte bescherte, sondern mittlerweile auch online weitergegeben wird. Ihre kostenpflichtigen Workshops bieten sie nun auch online an.

Strukturen helfen

Ihr Modell fußt auf verschiedenen Pfeilern, die wichtigsten sind routinierte Tagesabläufe, immer gleiche Schlaf- und Essenszeiten, sanfte Beruhigungstechniken und stets die selbe Einschlafmelodie. Die sogenannte Schreimethode, die darauf beruht, schreiende Kinder nach einem festgelegten Zeitschema zu beruhigen, lehnt Gregor Schütze ab, er hält sie für "barbarisch. "Es ist wichtig, dem Kind die Sicherheit zu vermitteln, dass es auch alleine wieder einschlafen kann", sagt er.

Kein Patentrezept

Auch Kinderärzte raten, dem Nachwuchs das Einschlafen durch feste Einschlafrituale zu erleichtern. Immer gleiche Melodien stimmen die Kleinen aufs Einschlafen ein und helfen ihnen dabei, zur Ruhe zu kommen. Umstritten ist noch der Zeitpunkt, ab dem mit dem Schlaftraining begonnen werden darf. Frühestens ab dem zwölften Monat, sagen die Mütter und Väter des Elternforums rabeneltern.org und wollen auf ihrer Website mit Ammenmärchen zum Thema aufräumen. Also: Es gibt kein Patentrezept, aber individuelle Ansätze. (chrit, 15.4.2016)