In "Rust" ginge es laut Entwickler nicht um Individualisierung, sondern ums nackte Überleben.

Foto: Rust

Die neu eingeführte, randomisierte Charaktervergabe im populären Survivalspiel "Rust" hat in der Community hohe Wellen geschlagen. Doch trotz zahlreicher Proteste wird es wohl bei dieser Form der Rollenverteilung bleiben. Wie Chefentwickler Garry Newman in einem Gastbeitrag im Guardian schreibt, mache die neue Vielfalt "Rust" schlussendlich zu einem interessanteren Spiel.

"Wir glauben nicht daran, dass die Wahl der Ethnie und des Geschlechts das Spiel besser machen würde. Im Gegenteil: Die Randomisierung des jeweiligen Geschlechts und der Herkunft erfüllt all unsere Anforderungen", sagt Newman. "So bekommen wir eine ausgeglichene Population, die Spieler leichter identifizieren lässt, während dies gleichzeitig die sozialen Aspekte des Games viel interessanter macht."

Extreme Reaktionen

Newman zufolge habe man teils "extreme Reaktionen" auf das neue Feature erhalten. Einige männliche Spieler beschwerten sich, dass sie keine "politische Bewegung" aufgezwungen gekommen wollen. Weibliche Fans wiederum monierten, dass sie sowieso schon so oft dazu gezwungen würden, als Männer zu spielen. Besonders viele russische Spieler wiederum zeigten sich laut dem Entwickler verärgert, dass ihre Charaktere nun dunkelhäutig seien. Transsexuelle Fans kritisierten, dass die feste Zuteilung von Geschlechtern wiederum von Transphobie zeuge.

Trotz all dieser Beschwerden will der Hersteller an seiner Entscheidung festhalten. "'Rust' ist kein Spiel, bei dem es um Identitäten geht. Es sei anstelle dessen Survival-Spiel, in dem man extreme Lebenslagen meistern und gegen Hungersnot, Dehydration, Strahlung und Bärenattacken kämpfen muss. Zudem wollte man nicht sechs Monate damit verbringen, einen Charaktereditor zu entwickeln, sondern sich auf das Spiel konzentrieren. (zw, 14.4.2016)