Oberhausen/Wien – Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen präsentieren heuer das größte Programm ihrer Geschichte. Rund 550 Filme werden vom 5. bis zum 10. Mai gezeigt, berichteten die Veranstalter am Freitag. Etwa jeder zweite Beitrag sei eine Weltpremiere. Dem österreichischen Künstler und Filmemacher Josef Dabernig widmen sie ein umfassendes "Profil" mit Filmen, Performances, Dia-Projektionen und Lesungen.

Für die fünf Wettbewerbe bei der 62. Auflage des Traditionsfestivals wurden 151 Filme ausgewählt. Im internationalen Wettbewerb finden sich mit "Perlenmeere" von Katrina Daschner und "Sofern Real" von Miriam Bajtala auch zwei österreichische Beiträge. Bei der Auswahl der Filme habe sich gezeigt, dass die traditionelle Dominanz von Ländern wie den USA oder Großbritannien abnehme, hatten die Veranstalter bereits mitgeteilt. Im deutschen Wettbewerb falle auf, dass nur einer der 24 ausgewählten Kurzfilme aus einer der großen Filmhochschulen in Deutschland komme. Die interessanteren Filme seien fast durchweg außerhalb der Film-Ausbildungsstätten entstanden.

Auf dem Programm stehen auch Filme aus Lateinamerika unter dem Obertitel "El pueblo" (Das Volk). Gezeigt werde eine "Neue Welle" des lateinamerikanischen Film, die in Europa noch zu entdecken sei, kündigten die Veranstalter an. Die Kurzfilmtage wollten zeigen, "wo das Kino sich hin entwickelt", sagte Festivalleiter Lars Henrik Gass laut Mitteilung. Die Vielfalt des Ausdrucks, der Erzählungen, Formen und Experimente sei enorm. (APA, 8.4.2016)