Unter einer Arthrose auf Grund von Gelenksabnützung leiden immer mehr und vorwiegend ältere Menschen. Betroffen sind vor allem das Knie- und das Hüftgelenk, aber auch die Wirbelsäule. Bereits in früheren Studien konnten WissenschafterInnen der Universitätsklinik für Orthopädie der Med-Uni Wien zeigen, dass bestimmte Proteine, so genannte Galektine, und deren Bindungsstellen im Laufe einer Arthrose vermehrt auftreten. Ihre Bedeutung für die Arthrose blieb allerdings weitgehend unbekannt.

In einer vor kurzem im Journal of Immunology veröffentlichten Studie haben Wissenschafter der Universitätsklinik für Orthopädie Wien (MedUni/AKH) mit dem zuckerbindenden Protein "Galektin-1" einen ursächlichen Faktor für die Entstehung von Arthrosen identifizieren können.

Entzündung auslösen

"Wir konnten in unserer Studie erstmalig zeigen, dass Galektin-1 ein Auslöser der Entzündung ist und nicht, dass die Entzündung selbst die Ausschüttung dieses Proteins auslöst", wurde Stefan Tögel von der Klinik zitiert. Galektin-1 ist ein Vertreter der zuckerbindenden Proteine beim Menschen.

Bei einer Arthrose wird dieses Protein im Gelenksknorpel vermehrt produziert und es wird davon umso mehr freigegeben, je degenerierter das Gelenk bereits ist. Die Entzündung wird durch Galektin-1 angekurbelt, indem es die Ausschüttung von Entzündungsfaktoren auslöst, was wiederum zur Zerstörung des Gelenks beiträgt. Nicht bekannt ist weiterhin, warum das Protein bei Arthrosen vermehrt im Knorpelgewebe entsteht. (APA, 8.4.2016)

Originalstudie:

Galectin-1 Couples Glycobiology to Inflammation in Osteoarthritis through the Activation of an NF-κB–Regulated Gene Network