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Neues für Windows 10.

Foto: ROBERT GALBRAITH / REUTERS

Es war wohl die größte Überraschung der diesjährigen Entwicklerkonferenz von Microsoft. Im Rahmen der Build 2016 kündigte der Windows-Hersteller vergangene Woche an, dass sein Betriebssystem einfachen Linux-Support erhalten wird. Nun können interessierte Tester sich erstmals selbst davon überzeugen.

Bash

Mit dem Build 14316 liefert Microsoft einen neuen Insider Preview für Windows 10. Dieser enthält das auf Ubuntu 14.04. basierende "Windows Subsystem for Linux", das vor allem dazu gedacht ist die unter Linux viel genutzt Shell Bash und darauf basierende Tools zu nutzen. Damit will Microsoft vor allem Entwickler an sich binden, die die entsprechenden Tools von anderen Plattformen gewohnt sind.

Aktivieren

Da diese Funktion nicht für die breite Masse gedacht ist, bedarf es noch einiger Extraschritte, bevor sie verfügbar ist. So muss Windows 10 zunächst über die Systemeinstellungen in den Entwicklermodus versetzt werden. Danach muss auch noch die Ubuntu Runtime aus dem Windows Store heruntergeladen und installiert werden. Dieser Schritt kann allerdings auch einfach durch das Eingeben des Befehls "bash" in der Windows-Kommandozeile initiiert werden.

Die Bash von Ubuntu lässt sich nun direkt unter Windows nutzen.
Grafik: Microsoft

Zugriff

Läuft die Bash einmal haben die Nutzer dann Zugriff auf das gewohnte Ubuntu-Paketangebot, weitere Programme lassen sich über das Paket-Management-Tool apt-get direkt aus der Bash installieren. Einschränkend muss angemerkt werden, dass sich dabei natürlich nicht jedes Ubuntu-Programm nutzen lässt. So werden derzeit etwa nur Kommandozeilen-Tools unterstützt, Support für Programme mit grafischer Oberfläche gibt es hingegen nicht.

Cortana und Android

Aber auch jenseits der Linux-Integration bringt der neue Build zahlreiche Verbesserungen. Dazu gehört die Verschränkung von mobilen Devices mit dem Desktop mittels Cortana. Wer ein Smartphone mit mobilem Windows besitzt oder Cortana 1.5+ unter Android nutzt, bekommt nun also Informationen über den Akkustand oder kann das Smartphone vom Desktop aus aufspüren und läuten lassen. Auch der Abgleich von Karten zwischen mobilen Geräten und dem Desktop erfolgt auf diesem Weg. Microsoft streicht allerdings heraus, dass in der aktuellen Testversion noch einige Bugs enthalten sind, die dazu führen, dass nicht alle die neuen Funktionen bereits korrekt ihre Arbeit verrichten.

Windows

Grafisches

Für den Build 14316 hat Microsoft zudem die mitgelieferten Emojis von Grund auf neu gestaltet, sie sollen sich nun besser an die Design-Sprache des Konzerns halten. Zudem werden jetzt bei vielen Emojis unterschiedliche Hauttöne zur Wahl geboten. Eine weite grafische Neuerung ist ein globales dunkles Theme für Windows 10, wie es schon bisher bei den mobilen Ausgaben des Betriebssystems verfügbar ist.

Neue Emojis für Windows 10.
Grafik: Microsoft

Edge

Dazu kommen noch neue Erweiterungen für den Browser Edge, konkret OneNote Clipper und "Pin It Button" für Pinterest-Nutzer. Außerdem ist die neue Skype App jetzt von Haus aus inkludiert. Weitere Informationen finden sich im offiziellen Blog-Post von Microsoft.


Download

Die Testversion wird derzeit über den "Fast Ring" von Microsoft an die Teilnehmer des Preview-Programms ausgeliefert. An diesem können prinzipiell alle Windows-User teilnehmen, Interessierte seien aber davor gewarnt, dass die Previews natürlich wesentlich weniger stabil sind als die normalen Updates. (apo, 7.4.2016)