Bei Razzien gegen kriminelle Hacker in Deutschland haben Ermittler Wohnungen und Firmenräume von 170 Verdächtigen gefilzt. Hinzu kamen am Dienstag Durchsuchungen in den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich und Kanada, wie Generalstaatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Koblenz am Mittwoch mitteilten. Zwei in Deutschland gefasste Männer kamen in Untersuchungshaft.

Mehr als 300 Computer beschlagnahmt

Bei der internationalen Aktion stellten fast 700 Polizisten und drei Staatsanwälte mehr als 300 Computer und Datenträger sicher. Den Angaben zufolge sollen die mutmaßlichen, weltweit agierenden Hacker für andere Internetkriminelle sogenannte Hackertools bereitgestellt haben. "Zu den angebotenen Dienstleistungen gehörte unter anderem eine spezielle Software, die der Tarnung fremder Schadsoftware (beispielsweise Viren, Trojaner) diente, um diese für Antivirenprogramme unsichtbar zu machen", hieß es.

Diese Schadsoftware wiederum habe zum Ausspionieren beispielsweise von Passwörtern und Bankdaten gedient, um damit betrügen und auch erpressen zu können. "Dem Zugriff auf private und sensible Daten einer Vielzahl ahnungsloser Bürgerinnen und Bürgern war Tür und Tor geöffnet", teilten Generalstaatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Koblenz mit. Zur Schadenshöhe könne noch nichts gesagt werden – dazu müssten erst die sichergestellten umfangreichen Dateien ausgewertet werden. (APA, 6.4.2016)