In Wien legten die Preise für Wohnungen seit 2010 um 47,8 Prozent zu, je Quadratmeter sogar um 52,4 Prozent.

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Im Jahr 2015 wurden in Österreich 43.744 Eigentumswohnungen gekauft oder verkauft, das waren um 13,5 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2014. Damals wurden 38.544 Wohnungs-Verbücherungen im Grundbuch registriert. Noch stärker stieg der Wert der gehandelten Wohnungen: Waren es 2014 noch 7,45 Milliarden Euro, so wurden 2015 Wohnungen im Wert von 8,5 Milliarden Euro gehandelt – ein Zuwachs um 14,1 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Grundbuchdaten, durchgeführt von ImmoUnited im Auftrag von Remax Österreich, hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

"Alle Bundesländer verzeichnen bei der Anzahl und beim Wert der gehandelten Wohnungen Zuwächse, aber auf einem niedrigeren Niveau als ein Jahr zuvor", sagt Remax-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. "Auf Bezirksebene ist diese positive Stimmung nicht mehr überall zu finden."

Eine Wohnung kostete im Schnitt 175.171 Euro, ...

Somit seien die Preisanstiege bei Eigentumswohnungen 2015 in weiten Teilen des Landes moderat ausgefallen und lagen im Österreich-Schnitt nur geringfügig über der Inflationsrate. Ein Viertel aller Wohnungen kostete 2015 demnach weniger als 102.000 Euro. Die teuersten 25 Prozent aller verkauften Wohnungen beliefen sich auf jeweils mindestens 240.000 Euro. Damit seien die Preise an der Grenze zum unteren Viertel um 7,4 Prozent gestiegen, an der zum oberen dagegen nur um 1,1 Prozent.

Typischerweise kostete 2015 eine Wohnung in Österreich 175.171 Euro und damit um 2,5 Prozent mehr als 2014. Die Wohnungsgröße verringerte sich dabei allerdings neuerlich, wenn auch nicht so stark wie im vergangenen Jahr. Bei Remax hält man den Rückgang von 67,6 m² auf 67,1 m² für "beinahe vernachlässigbar". 2010 war die typische verkaufte Wohnung noch 76 m² groß, also um etwas mehr als elf Prozent größer als 2015.

... in Wien 204.496 Euro

Insbesondere in Wien, wo sich jede zweite der 2015 verbücherten Wohnungen befindet, nahm die Größe der verkauften Wohnungen signifikant ab. Im Vorjahr war eine verkaufte Wohnung hier typischerweise 65,5 m² groß. 2010 lag dieser Wert noch bei 74,7 m².

In den Preisen für ganze Wohnungen fand das nur insofern seinen Niederschlag, als die Verteuerung zuletzt überaus moderat ausfiel. Von 2014 auf 2015 betrug sie nur 1,4 Prozent. Seit 2010 legten die Wohnungspreise aber um 47,8 Prozent zu. Der Quadratmeterpreis stieg in diesem Zeitraum sogar um 52,4 Prozent.

Ein Viertel aller Wohnungen kostete 2015 in der Bundeshauptstadt weniger als 121.500 Euro, ein Viertel mehr als 276.315. Jede zweite Transaktion siedelte sich innerhalb dieser Preisspanne an. Der Schnitt je Wohnung lag bei 204.496 Euro, der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei 3.384 Euro.

Starke Zuwächse auch in Salzburg und St. Pölten

Nicht nur in Wien sind die Wohnungspreise seit 2010 sehr stark gestiegen, sondern auch in Salzburg (47,1 Prozent), St. Pölten (44,4 Prozent), und Innsbruck (38,5 Prozent).

Die teuersten Wohn-Bezirke außerhalb Wiens lagen 2015 in Tirol, Vorarlberg und Salzburg: Im Bezirk Kitzbühel kostete 2015 eine Wohnung im Schnitt 322.429 Euro und damit um beinahe 50.000 Euro mehr als 2014. Im Bezirk Bludenz kostete eine Wohnung 219.559 Euro, der Bezirk überholte damit Feldkirch. Der Salzburger Pongau (Zell am See und Saalfelden) landete mit 218.107 Euro pro Wohnung bundesweit auf Platz vier. (red, 6.4.2016)