Lima – Fünf Tage vor der Präsidentenwahl in Peru sind Tausende Demonstranten gegen die Favoritin Keiko Fujimori durch die Straßen der Hauptstadt Lima gezogen. Verschiedene Bürgerinitiativen hatten zu der Kundgebung am Dienstagabend (Ortszeit) zum 24. Jahrestag der vom ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori (1990-2000) beschlossenen Parlamentsauflösung aufgerufen.
Die Demonstranten bezichtigten Keiko Fujimori, das politische Erbe ihres Vaters antreten zu wollen. Nach Schätzungen der Medien nahmen zwischen 20.000 und 50.000 Menschen an der Demo teil.
Keiko distanziert sich von ihrem Vater
Die rechtspopulistische Kandidatin hat sich öffentlich von den antidemokratischen Initiativen Alberto Fujimoris distanziert. Am Sonntag unterschrieb sie vor Fernsehkameras ein Schreiben, in dem sie sich zur Wahrung der demokratischen Institutionen und der Menschenrechte verpflichtete. Alberto Fujimori sitzt eine 25-jährige Haftstrafe wegen Menschenrechtsverletzungen und Korruption ab.
Keiko Fujimori gilt als dis aussichtsreichste Kandidatin für die Wahl am 10. April. Nach letzten Umfragen wird die 40-Jährige aber mit knapp 40 Prozent voraussichtlich nicht die absolute Mehrheit erreichen, die erforderlich ist, um in der ersten Wahlrunde zu gewinnen. Der rechtsliberale Finanzexperte Pedro Pablo Kuczynski und die linke Kandidatin Veronika Mendoza kämpfen um den zweiten Platz in der Wählergunst, um an einer möglichen Stichwahl am 5. Juni teilnehmen zu können. (APA, dpa, 6.4.2016)