Der deutsche Wald geht online: Als bundesweit erster Baum twittert nach Angaben von Forschern bald eine Kiefer aus der brandenburgischen Schorfheide über ihren Gesundheitszustand. In Echtzeit fließen Daten des Baumes, zum Beispiel über Wasserfluss und Verdunstung, ins Internet.

Die Experten beteiligen sich am europäischen Projekt "TwitteringTrees". Bäume wurden dafür mit Messfühlern und Sensoren ausgestattet, die ihre Vitalwerte per Computer und WLAN-Verbindung direkt ins Internet übertragen, wie Institutsleiter Andreas Bolte erläuterte. "Es funktioniert wie eine Art Fitnesstracker beim Menschen, nur dass unser System pro Baum 10.000 Euro kostet."

Twitternde Bäume für neue Erkenntnisse

In Europa sind den Angaben zufolge bisher sechs Bäume in Belgien und einer in den Niederlanden mit solchen Systemen ausgerüstet. Weitere sollen folgen. "Die twitternden Bäume liefern Wissenschaftern neue Erkenntnisse, wie Bäume und Wälder auf zunehmende Hitze- und Trockenheit reagieren", ergänzte Bolte. Für jeden Neugierigen werde über Twitter nachvollziehbar, wie es den Bäumen gehe. Außerdem bieten die Bäume so die Möglichkeit, ein europaweites Frühwarnsystem zu installieren. (APA, 6.4.2016)