Linz – Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern und jenes der Elisabethinen schließen sich mit 1. Jänner 2017 zum neuen "Ordensklinikum Linz" zusammen. Das gaben die Träger Vinzenz Gruppe und Elisabeth von Thüringen (EvTH) GmbH am Montag in einer Pressekonferenz bekannt.

Das neue Spital wird fast 3.500 Mitarbeiter (2.833 Vollzeitäquivalente) und über 1.134 Betten haben. Derzeit versorgen die beiden Häuser gemeinsam gut 76.000 Patienten stationär pro Jahr, führen fast 22.000 Operationen durch und erbringen laut LKF-Punkten ("Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung") knapp 17 Prozent der medizinischen Leistung im Bundesland.

Die neue Trägergesellschaft Ordensklinikum steht zu je 50 Prozent im Eigentum der Vinzenz-Gruppe und der EvTH, auch wenn die Elisabethinen das mit 480 Betten und knapp 700 Mitarbeitern deutlich kleinere Haus einbringen. Die Beschäftigten beider Anstalten wurden am Montag informiert. Sie würden alle weiter gebraucht, hieß es in der Pressekonferenz. Und sie werden voraussichtlich mit Jahreswechsel beim neuen Spitalsträger beschäftigt, Details müssen aber erst geklärt werden. Vorerst werden in beiden Häusern Namen, Kollegiale Führungen und Geschäftsführung erhalten bleiben.

Als Reaktion auf das Zusammengehen des städtischen Allgemeinen Krankenhauses (AKh) mit der Landesnerven- und der Landes-Frauen- und Kinderklinik zum Kepler Universitätsklinikum will man die Fusion nicht sehen. "Die Zeit der Konkurrenz ist vorbei", so Michael Heinisch, Geschäftsführer Vinzenz Gruppe. Er hat die Vision von einer Medizinhauptstadt Linz: "Wir hoffen, dass wir durch das Ordensklinikum noch attraktiver für die Johannes Kepler Uni und das Kepler Klinikum werden".

Die Barmherzigen Schwestern und die Elisabethinen haben bereits bisher kooperiert. Zu den Schwerpunkten der Schwestern zählen Onkologie, Orthopädie und Kindermedizin, die "Liesln", wie sie in Linz genannt werden, sind ebenfalls auf Onkologie sowie auf Kardiologie, Nierenerkrankungen, Dermatologie, Akutgeriatrie und Palliativbetreuung spezialisiert. "Es gibt fast keine Überschneidungen, nur Ergänzungen", so EvTH-Geschäftsführer-Raimund Kaplinger. Daher ist auch noch offen, ob Anteilungen abgetauscht werden.

Die Kooperation der Barmherzigen Schwestern mit den Barmherzigen Brüdern – deren Spital im Gegensatz zu den Elisabethinen auch räumlich benachbart ist – soll ebenso weitergeführt werden wie die strategische Allianz der Elisabethinen mit dem Landesträger gespag. Für die Barmherzigen Brüder stehe die Türe offen, betonte Heinisch, "es gibt alle Möglichkeiten mitzumachen".

Die gespag reagierte durchaus positiv auf die Veränderung in der Spitallandschaft: Vorstandssprecher Karl Lehner erwartet "einen positiven Einfluss auf unsere regionalen Spitalstandorte". Man sei von der Fusion im Vorfeld informiert worden. Die Allianz mit den Elisabethinen, die insgesamt acht gespag-Spitäler umfasst, bleibe davon ebenso unbeeinflusst wie das gemeinsam geführte Tumorzentrum.

Gesundheitsreferent LH Josef Pühringer (ÖVP) begrüßte die Fusion als "wichtige Weiterentwicklung in der Spitalsinfrastruktur und für den gesamten Gesundheitsstandort Oberösterreich". Er sei überzeugt, dass die Patienten davon profitieren werden. (APA, 4.4.2016)