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Ein praktisch unvermeidbares Duell auch beim 264. Clásico: Luis Suarez (Barcelona/li) gegen Sergio Ramos (Real).

Foto: AP/ Daniel Ochoa de Olza

Barcelona – Der 264. Clásico am Samstag (20.30 Uhr) zwischen den spanischen Spitzenklubs FC Barcelona und Real Madrid hat von seinem Reiz kaum etwas eingebüßt, auch wenn die beiden Erzrivalen in der Meisterschaft bereits zehn Punkte trennen. Der Kampf ums Prestige und die Verabschiedung Cruyffs versprechen reichlich Emotionen.

Gedenkminute, Videofilm, Mosaik

"Gràcies Johan" (Danke Johan) – mit diesen Worten auf dem Barca-Trikot gedenken die Katalanen ihres ehemaligen Spielers und Trainers. Vor dem Anpfiff wird der am vergangenen Donnerstag an Lungenkrebs verstorbene Cruyff mit einer Gedenkminute und einem Videofilm mit Höhepunkten seiner Karriere geehrt. Die etwa 90.000 Zuschauer im Camp Nou werden zudem ein sicherlich beeindruckendes Mosaik bilden. "Wir wollen den Clásico gewinnen und Cruyff widmen", sagte Barcas Mittelfeldspieler Andrés Iniesta.

Auch Pep Guardiola würdigte seinen Lehrmeister Cruyff am Freitag. "Johan war für den europäischen Fußball sehr wichtig, ein wichtiger Denker. Er hat in Barcelona die Mentalität geändert, mir absolut alles gegeben, war wie ein Vater für mich. Ich habe alles von ihm gelernt. Ich liebe meinen Beruf – wegen ihm", sagte er, und fügte an: "Das wird ein spezieller Clásico, sehr emotional."

Bei der 0:4-Hinspielpleite hatte der spanische Rekordmeister von Barca eine Lehrstunde erteilt bekommen, diese schmerzt bestimmt noch immer. Inzwischen hat jedoch Zinedine Zidane das Traineramt übernommen, der frühere Ausnahmespieler will als erster Real-Coach seit Bernd Schuster (2007) seinen Premieren-Clásico gewinnen. "Das ist ein besonderes Spiel und ein wahrer Höhepunkt", sagte der Franzose. Zidanes Qualitäten als Trainer würden bei einer Pleite in der spanischen Medienwelt aber sicher bereits infrage gestellt werden.

MSN vs. BBC

Auf dem Rasen stehen wieder die prominent besetzten Sturmreihen im Mittelpunkt: MSN (Messi, Suarez, Neymar) gegen BBC (Bale, Benzema, Cristiano Ronaldo). Lionel Messi, der beim 2:0-Sieg gegen Bolivien sein 50. Tor im Trikot der argentinischen Nationalmannschaft erzielte, ist heiß: "Jetzt wird es Zeit, dass ich nach Barcelona fliege und an den Clásico denke." (sid, 1.4.2016)