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Die Triebwerke des A400M laufen immer noch nicht so richtig rund.

Foto: FABIAN BIMMER

Berlin – Airbus hat Probleme mit seinem Truppentransporter A400M. Zu den Mängeln am Propellergetriebe gehörten hoher Materialverschleiß und mangelnde Hitzebeständigkeit, berichtete die "Bild"-Zeitung vom Freitag. Eine Airbus-Sprecherin in Madrid, dem Sitz der Airbus-Verteidigungssparte, bestätigte die Angaben "grundsätzlich" und betonte zugleich, es gebe keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Flugzeuge.

Für das Problem mit der Hitzebeständigkeit habe man bereits eine Lösung gefunden, erklärte die Sprecherin. Beim zweiten Problem gehe es darum, dass sich in einem Teil von Propellern im Getriebe Metallpartikel lösen und ins Ölsystem gelangen könnten. Man arbeite an einer Lösung. "Das Problem kann bei den regelmäßigen Inspektionen der Maschinen behoben werden", so die Sprecherin.

Triebwerk schaltet ab

Bei einer britischen A400M-Maschine hatte sich laut "Bild" während eines Flugs ein Triebwerk ausgeschaltet. Bei den drei deutschen Maschinen soll das dem Verteidigungsministerium zufolge noch nicht passiert sein. Planungsmäßig sollte die deutsche Bundeswehr heuer neun neue A400M erhalten, es liege aber "seitens des Herstellers noch keine aktuelle Lieferplanung 2016" vor, erklärte das Ministerium.

Zur Frage der Auslieferung von Maschinen zitierte die Sprecherin den Airbus-Military-Chef Fernando Alonso: "Wir verfolgen weiterhin das Ziel, in diesem Jahr 20 Maschinen auszuliefern." Ob darunter auch Maschinen für die Bundeswehr seien, konnte die Sprecherin nicht sagen. Die Details der Auslieferungen stünden noch nicht fest.

Plangemäße Lieferung unrealistisch

Der deutsche Grünen-Verteidigungspolitiker Tobias Lindner hält laut "Bild" eine plangemäße Lieferung für "äußerst unrealistisch". Er erwartet weitere Lieferverzögerungen durch die Triebwerksprobleme.

Die Entwicklung des A400M war begleitet von politischen, finanziellen und technischen Problemen, in deren Folge sich das Projekt um Jahre verzögerte und verteuerte. Die detsche Luftwaffe bekam Ende 2014 ihre erste Maschine. Der A400M soll die Transall-Maschinen ablösen, die teilweise fast fünf Jahrzehnte alt sind. (APA, 1.6.2016)