Der deutsche Chip-Anlagenbauer Aixtron sucht einem Medienbericht zufolge nach jahrelangen Verlusten einen Käufer. Das Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen habe die Investmentbank JPMorgan beauftragt, strategische Optionen zu prüfen, und spreche bereits informell mit möglichen Käufern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag.

Quellenlage

Sie beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Diskussionen gebe es schon seit Monaten, ein kurzfristiger Abschluss sei nicht zu erwarten. Zu den Gesprächspartnern zählten neben dem US-Rivalen Veeco Instruments auch Bieter aus China.

Der Bericht trieb die zuletzt gebeutelte Aixtron-Aktie um bis zu 16 Prozent nach oben. Sie schloss mit 4,25 Euro knapp neun Prozent höher. An der Frankfurter Börse ist die auch an der Nasdaq notierte Aktie damit knapp 480 Mio. Euro wert. Aixtron und JPMorgan wollten sich zu dem Bloomberg-Bericht nicht äußern.

Hintergrund

Aixtron baut Anlagen zur Herstellung von Leuchtdioden (LED). Diese werden immer mehr in der Unterhaltungselektronik, der Automobilindustrie oder in der industriellen Beleuchtung eingesetzt. Die Branche hängt stark vom chinesischen Markt ab. Doch die einstige Lokomotive China entwickelte sich zuletzt für Aixtron zum Bremsklotz. Die chinesische Sanan Optoelectronics dampfte ihren Großauftrag im Dezember ein: statt 50 kann Aixtron nur noch drei Anlagen liefern. Das ließ den Aktienkurs einbrechen.

Die Gewinnzone ist für Aixtron damit in weiter Ferne. Auch in diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Verlust, erst 2017 seien wenigstens operativ (Ebitda) wieder schwarze Zahlen zu erwarten. 2015 hatte Aixtron trotz Einsparungen bei einem Umsatz von 198 Mio. Euro einen Nettoverlust von 29,1 Mio. Euro geschrieben. Im neuen Jahr könnte der Umsatz bis auf 170 Mio. Euro sinken. (APA, 31.3.2016)