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Die Gefahr eines Kohlenmonoxidunfalls wird oft unterschätzt, sagt der Experte.

Foto: Jan Woitas/dpa

"Leider unterschätzen viel zu viele Menschen die Gefahr von Kohlenmonoxid", sagt der Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer Josef Rejmar. Dabei kommt es gerade in der wärmeren Jahreszeit immer wieder zu Unfällen mit teils tödlichem Ausgang.

Seit drei Jahren wird daher in Wien jährlich eine Luftverbundüberprüfung im Zuge der Hauptkehrung durchgeführt. Unfälle die durch zu viel Kohlenmonoxid in der Luft verursacht werden, konnten so laut Aussendung um 30 Prozent reduziert werden. "Unfälle mit tödlichem Ausgang sogar um 85 Prozent", so Rejmar.

Abgedichtete Fenster, gedämmte Gebäudehülle

Im Zuge der Hauptkehrungen seien im Vorjahr in Wien knapp 12.000 Anlagen entdeckt worden, die ein so großes Sicherheitsrisiko darstellten, dass sie gesperrt werden mussten.

Eine Gefahr: Manche Neubauten und energetisch sanierte Altbauten würden mit perfekt abgedichteten Fenstern und einer gedämmten Gebäudehülle ein in sich geschlossenes System darstellen. "Dadurch entsteht ein höchst sensibler Lufthaushalt, in dem es unter Umständen zu lebensbedrohenden Kohlenmonoxidwerten kommen kann", warnt Rejmar.

Auch durch zusätzliche Einbauten, wie eines Dunstabzugs in der Küche oder eines Ventilators in der Toilette könne der Lufthaushalt durcheinander gebracht werden. Selbst bei neuen Heizgeräten könne es zu einem Rückstau der Verbrennungsluft kommen, wenn nicht alle Maßnahmen zur Vorsorge der Luftzufuhr eingehalten werden.

Regelmäßiges Lüften

Ebenso sei beim Einsatz von mobilen Klimageräten große Vorsicht geboten, so Rejmar: "Sogar ein neuer Teppich kann das Verhältnis von Zu- und Abluft stören. Im Zweifel sollte immer ein Rauchfangkehrer zu Rate gezogen werden."

Außerdem empfiehlt der Innungsmeister ein regelmäßiges Lüften der Wohnungen, besonders in Gebäuden mit Niedrigenergiestandard. (red, 31.3.2016)