Istanbul – Der Prozess gegen die regierungskritischen Journalisten Can Dündar und Erdem Gül in der Türkei wird am Freitag in Istanbul unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt. Es seien keinerlei Prozessbeobachter zugelassen, sagte der Anwalt Dündars, Bülent Utku, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Lediglich die Verteidiger, Zeugen und nahe Verwandte der Angeklagten dürften an der Verhandlung teilnehmen. Der Prozess sei nicht fair, weil Druck auf die Justiz ausgeübt werde, kritisierte Utku. Das werde man am zweiten Verhandlungstag in der Verteidigung deutlich machen.

Beim Prozessauftakt am vergangenen Freitag waren der deutsche Botschafter Martin Erdmann und andere Diplomaten anwesend gewesen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte das scharf kritisiert. Erdmann wurde wegen der Prozessbeobachtung am Dienstag ins Außenministerium in Ankara zitiert- zum zweiten Mal innerhalb einer Woche. Bei der ersten Vorladung hatte das Außenministerium gegen eine Erdogan-Satire im NDR-Fernsehen protestiert. (APA/dpa, 31.3.2016)