Zwei junge Menschen in weißen T-Shirts, die in Sekundenschnelle einen Autostellplatz aufbauen: So wird im Werbevideo das "Iconic Creative Carport" angepriesen – eine stylishe Parkgarage für Elektroautos. Ganz so schnell gehe die Montage natürlich nicht, gesteht Co-Entwicklerin Carina Riepl. "Tatsächlich kann der Kunde das System, das aus insgesamt vierzehn Teilen besteht, aber innerhalb weniger Stunden aufbauen." Der Stellplatz ist mit einer Fotovoltaik-Dachmembrane versehen, über die Fahrzeuge aufgeladen, aber auch Energie für den Haushalt erzeugt werden kann. "Genug für zwei Menschen für ein Jahr", sagt Riepl.

Die 28-jährige studierte Maschinenbauingenieurin hatte die Idee zum mobilen Stellplatz gemeinsam mit ihrem Studienkollegen Constantin Vallery – ausgearbeitet hat sie das Duo im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Technischen Universität Wien. "Wir haben dafür im Vorfeld zahlreiche Messen besucht, um herauszufinden: Was wünschen sich die Kunden?", sagt Riepl. Schnell war klar, dass ein Parksystem der Zukunft über erneuerbare Energie funktionieren, für Elektroautos konzipiert sein müsse. "Viele, die wir befragt haben, meinten auch, sie würden einen Stellplatz gerne mitnehmen, wenn sie zum Beispiel ins Ausland umziehen."

Aller Anfang

Es folgten die ersten Entwürfe und Prototypen des Carports – im Herbst des Vorjahres dann der Markteintritt. Seitdem wurde das junge Unternehmen, das sich "Iconic" nennt, für ihr Produkt mehrfach ausgezeichnet, zuletzt etwa mit dem German Design Award 2016, in der Kategorie "Energy". Tatsächlich war Riepl und Vallery bei der Kreation ihres Carports besonders wichtig, dass es "stylish" aussehe.

Momentan ist der mobile Stellplatz innerhalb Österreichs und Deutschlands auslieferbar, "wir wollen aber wachsen und demnächst auch in die Schweiz, nach Italien, Frankreich und auch Norwegen liefern".

Welche Vor- und Nachteile ein eigenes Start-up mit sich bringt? "Es ist viel Aufwand", sagt Riepl, "aber das Feedback ist erbauend und stärkend. Außerdem finde ich es toll, als kleines Start-up an großen Zukunftsthemen mitarbeiten zu können."

Seinen Sitz hat das junge Unternehmen in einem Co-Working-Space in Wien-Margareten, berichtet die gebürtige Kärntnerin, die sich "eigentlich immer schon" für das Thema E-Mobilität interessiert hat. Gefragt, ob auch das Firmenauto ein Elektroauto sei, sagt sie: "Große Auslieferungen müssen wir immer noch mit dem Verbrennungskraftfahrzeug erledigen. Zum Testen bekommen wir aber häufig Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die sind für kurze Fahrten, gerade in der Stadt, ideal." (Lisa Breit, 5.4.2016)