Sanaa/Aden – Bei schweren Gefechten zwischen regierungstreuen Truppen und Rebellen im Jemen sind in den vergangenen Tagen 60 Kämpfer getötet worden. Vertreter des jemenitischen Militärs sprachen am Donnerstag von einem "Massaker" an den Kräften von Abd-Rabbo Mansur Hadi, den die internationale Gemeinschaft als legitimen Präsidenten anerkennt.

Demnach gab es seit Dienstag in den Reihen der Regierungstreuen 45 Tote, davon allein 20 am Mittwochabend. Zudem wurden 15 schiitische Rebellen getötet.

Einem Militärvertreter zufolge waren die Soldaten bei ihrem Vorstoß vom Hafen von Midi im Nordwesten des Landes aus mit einem Gegenangriff der schiitischen Houthi-Rebellen konfrontiert. Die Truppen seien von den Aufständischen und ihren Verbündeten eingekesselt worden, sagte er. Der Vertreter bedauerte zudem das Ausbleiben militärischer Unterstützung aus der Luft seitens der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition.

Einigung bis 18. April gesucht

Die schiitischen Huthis hatten Anfang vergangenen Jahres die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den sunnitischen Präsidenten Hadi zur Flucht aus dem Land gezwungen. Sie werden dabei von Armeegruppen unterstützt, die Hadis Amtsvorgänger, ali Abdullah Saleh nahestehen. Seit März 2015 fliegt die Militärkoalition unter saudischer Führung Luftangriffe im Jemen, um die vom Iran unterstützten Rebellen zurückzudrängen und Hadi zu ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Nach Uno-Angaben wurden in dem Konflikt seit dem saudi-arabischen Eingreifen rund 6.300 Menschen getötet, zudem biette der Konflikt der "Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel" und der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) Rückzugsräume.

Die Uno hatte vor kurzem mitgeteilt, dass sich die Konfliktparteien im Jemen auf eine Waffenruhe geeinigt hätten, die am 10. April beginnen soll. Am 18. April wollen sie demnach in Kuwait zu Friedensgesprächen zusammenkommen. (APA, 31.3.2016)